Das Team, an dem Karlheinz Erb vom Institut für Soziale Ökologie Wien an der Universität Klagenfurt beteiligt ist, fasste für seine Studie Satellitenbeobachtungen und Bodenmessungen von klimatisch gemäßigten Regionen in Nordamerika und Eurasien zusammen. So konnte es die direkten klimatischen Auswirkungen von Veränderungen in der Landbedeckung und in den Landnutzungspraktiken auf die Energiebilanz von Ökosystemen untersuchen, heißt es in einer Aussendung der Uni Klagenfurt.
Erwärmung von rund 1,7 Grad
Unter Berücksichtigung aller Abkühl- und Erwärmungseinflüsse ergab sich eine Erwärmung von etwa 1,7 Grad Celsius, die rein auf Veränderungen in der Landnutzung von bereits bestehenden landwirtschaftlichen Flächen und im Waldmanagement zurückzuführen sei. Das zeige, dass auch die Intensivierung der Nutzung das lokale Klima in ähnlichem Ausmaß verändern kann wie eine großflächige Umwandlung von natürlicher Vegetation in Ackerland, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change".
Im Hinblick auf den Anspruch, auf gleichbleibenden Flächen immer höhere Erträge zu erzielen, um den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln und Biomasse zu bedienen, habe dieses Ergebnis auch Relevanz für zukünftige Berechnungen der Klimaentwicklung.
Bedeutender Faktor bei Klimadiskussion
Solche Veränderungen sollten neben direkten Treibhausgas-Emissionen ebenfalls in Betracht gezogen werden, wenn es um die Formulierung politischer Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels geht. "Klimamodelle, die die Auswirkungen des Landnutzungswandels ausklammern, ignorieren einen bedeutenden Faktor in der aktuellen Klimadiskussion und können daher keine umfassende Bewertung des durch den Menschen verursachten Einflusses auf das Klima vornehmen", so Erb.
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