17 Mio. Jahre alt

Älteste Spermien der Welt in Australien entdeckt

Wissenschaft
14.05.2014 10:04
In Australien haben Forscher nach eigenen Angaben die ältesten Spermien der Welt entdeckt. Gefunden wurden die 17 Millionen Jahre alten Samenzellen in winzig kleinen Krebsfossilien. "Die Entdeckung fossiler Spermien mit erhaltenem Zellkern kam völlig unerwartet", sagte der Biologe Mike Archer von der Universität in New South Wales.

Archer hatte die Fossilien gemeinsam mit Kollegen bereits 1988 in der Ausgrabungsstätte Riversleigh im australischen Bundesstaat Queensland aufgespürt und an Spezialisten in Melbourne geschickt. Auch europäische Wissenschafter, darunter Renate Matzke-Karasz von der Ludwig-Maximilians-Universität München, waren an den Untersuchungen beteiligt.

Spermien länger als das Tier selbst
Nach Angaben der Forscher, die ihre Entdeckung in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlicht haben, sind die innerhalb der Geschlechtsorgane eingerollten Spermien etwa 1,3 Millimeter lang und damit etwas länger als das Tier selbst, das zu den sogenannten Muschelkrebsen (Ostrakoden) gehört.

Selbst Zellkerne der Samen erhalten
Mikroskopische Studien zeigten, dass in den Fossilien die Geschlechtsorgane der Krebse konserviert waren und in ihnen die nahezu perfekt erhaltenen Spermien samt Zellkern, in dem sich einst die Chromosomen und die DNA des Tieres befanden.

"Das Erstaunliche an unserem Fund ist, dass sich die Fortpflanzungstechnik dieser Kleinkrebse bis heute nicht geändert zu haben scheint", sagt Matzke-Karasz, die 66 der Ostrakoden-Fossilien in Grenoble mithilfe der Synchrotron-Röntgentomografie (einem bildgebenden Verfahren ähnlich der Computertomografie, Anm.) untersucht hat.

Fledermaus-Kot konservierte die Krebse
Wie Archer und seine Forscherkollegen rekonstruierten, lebten die Muschelkrebse in einem kleinen Gewässer in einer Höhle, in die Sonnenlicht eindrang und die von Fledermäusen bewohnt wurde. Offenbar ist es dem phosphathaltigen Kot der Fledermäuse zu verdanken, dass ihre winzigen Höhlenmitbewohner so viele Millionen Jahre später als Fossilien die Fachwelt erstaunen.

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