In einem dreijährigen EU-Projekt haben Wissenschaftler und Entscheidungsträger aus acht europäischen Städten "Strategien zur Minimierung des globalen Phänomens urbaner Hitzeinseln" untersucht. Neben Wien waren Budapest, Ljubljana, Modena, Padua, Prag, Stuttgart und Warschau beteiligt. Die Abschlusskonferenz fand in Wien statt.
Vor allem "untechnische" Lösungen ausgewählt
Aus 300 Optionen habe man für Wien 70 in erster Linie "untechnische" Lösungen ausgewählt, die Kriterien waren hauptsächlich Wirksamkeit und Umsetzbarkeit, erklärte die Leiterin der Umweltschutzabteilung, Karin Büchl-Krammerstätter, bei einer Pressekonferenz in Wien. Auch die Akzeptanz der Betroffenen werde berücksichtigt, versprach man.
So sollen etwa Alleebäume gesetzt werden, Kletterpflanzen Fassaden begrünen, Gehwege das Sonnenlicht stärker reflektieren und neue Wasserinseln in der Asphaltwüste entstehen. Bei der Stadtplanung wolle man auch stärker berücksichtigen, dass Windschneisen offen bleiben.
Weniger Individualverkehr angepeilt
Auch der Individualverkehr solle weniger werden, das Ziel sei eine Reduktion auf 20 Prozent bis ins Jahr 2025, so Erich Valentin (SPÖ), Gemeinderat und Vorsitzender des Wiener Umweltausschusses. Dies soll nicht durch repressive Maßnahmen geschehen, sondern "indem die Alternativen massiv attraktiviert werden". Dafür sollen etwa der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut, Fußwege schöner gestaltet und auch das "scheinbare Reizthema Fahrradverkehr" diskutiert werden.
In Städten sei es zwar generell um einige Grad Celsius wärmer als im jeweiligen Umland, doch eine schlechte Stadtplanung könne das Problem verschärfen, während gute Maßnahmen die Erwärmung in Grenzen halten können, so Stefano Tibaldi von der regionalen Umweltschutz-Agentur in Emilia-Romagna (Italien), der das EU-Projekt leitete. In Wien sehe er großen Willen der Stadtverwaltung und präzise Vorhaben, lokal der Erwärmung entgegenzuwirken und damit die Folgen des globalen Klimawandels abzuschwächen.
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