Neuer Hitzerekord

2012 brachte USA wärmstes Jahr ihrer Geschichte

Wissenschaft
09.01.2013 09:27
Die Vereinigten Staaten haben 2012 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Die Temperaturen in den USA (außer Alaska und Hawaii) lagen um 1,83 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts, teilte die Behörde für Wetter und Ozeanographie (NOAA) in Washington mit.

"Die Temperaturen steigen, und sie werden in den nächsten Jahren weiter steigen", sagte NOAA-Klimaforscher Jake Crouch. Überraschend ist nach den Worten des Experten vor allem der starke Anstieg gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 1998. Im vergangenen Jahr sei es um 0,55 Grad heißer gewesen.

"Ein halbes Grad oben drauf - das ist eine ganze Menge", sagte Crouch, der ein klares Zeichen für eine anhaltende Klimaerwärmung in den USA sieht. Zudem habe es 2012 den zweitwärmsten Sommer aller Zeiten gegeben. 61 Prozent der US-Bundesstaaten hätten unter Dürre gelitten, in mehreren habe es erhebliche Ernteausfälle gegeben.

Als weiteres Klimaextrem nannte die Behörde für Wetter und Ozeanographie Hurrikan "Sandy", der im Herbst über die US-Atlantikküste gefegt war und schwerste Schäden verursacht hatte. Durch die Katastrophe kamen allein in den USA mehr als 130 Menschen ums Leben. Laut NOAA verursachte "Sandy" das niedrigste Tiefdruckgebiet, das jemals an der Nordostküste der USA gemessen wurde.

Obama will Thema zu Schwerpunkt machen

Die USA galten lange als Bremser bei den Verhandlungen um einen weltweiten Klimaschutz. "Der Klimawandel wird einer der Schwerpunkte der zweiten Amtszeit Obamas sein", sagte ein Sprecher des Weißen Hauses laut "Washington Post" vom Mittwoch. So habe der Präsident bereits die Kohlendioxid-Grenzen für Fahrzeuge reduziert.

Einige Republikaner kündigten an, neue Grenzen für Treibhausgas-Emissionen ablehnen zu wollen, darunter Ed Whitfield, der Vorsitzende eines Unterausschusses für Energie und Handel im US-Repräsentantenhaus.

Experten uneins über Daten

Auch unter Forschern werden die Wetter-Daten unterschiedlich gedeutet. "In Hundert Jahren wird niemand mehr von der Gesundheitsreform oder der Steuerdebatte sprechen", sagte Michael Vandenbergh von der Vanderbilt Law School der Zeitung. "Sie werden fragen: "Was habt ihr getan, als ihr herausgefunden habt, dass es zu einem schwerwiegenden Klimawandel kommt?"

Judith A. Curry, Wissenschaftlerin am Georgia Institute of Technology, lehnt diese Haltung ab. Es sei voreilig, Dürren und Hurrikane auf vom Menschen verursachte Erderwärmung zurückzuführen. "Natürliche Schwankungen werden weiterhin das Auftreten von solchem Extremwetter auslösen", teilte Curry per Mail mit.

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