Sozialplan, Stiftung

bauMax-Verkauf: Hilfe für gekündigte Mitarbeiter

Wirtschaft
01.09.2015 15:57
Noch ist völlig offen, wie viele bauMax-Mitarbeiter tatsächlich ihren Job verlieren werden. Doch Sozialminister Rudolf Hundstorfer kündigt bereits an, dass es eine Arbeitsstiftung geben wird. Dort werde man betreut, könne sich umschulen lassen und erhalte bis maximal vier Jahre Arbeitslosengeld. Unterdessen sickerten am Dienstag erste Standorte durch, die bedroht sein sollen - darunter unter anderem Eisenstadt, Judenburg, Steyr und Stadlau.

Der bauMax-Filiale in Eisenstadt etwa droht laut ORF Burgenland die Schließung. Die 62 Beschäftigten sollen bereits beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet sein. Es handelt sich hierbei um den einzigen bauMax im Burgenland. Dieser wurde erst vor zwei Jahren aufwendig um- und ausgebaut. In Eisenstadt befindet sich in unmittelbarer Umgebung ein OBI-Markt.

In Spittal an der Drau in Kärnten ist die Situation ähnlich. Dort sind bauMax und OBI keinen Kilometer voneinander entfernt. Für die dort möglicherweise von einer Kündigung betroffenen bauMax-Mitarbeiter planen Gewerkschaft und Arbeiterkammer in den nächsten zwei Wochen eine Informationsveranstaltung, berichtete der ORF Kärnten. Ebenso bedroht soll der bauMax in Saalfelden im Salzburger Pinzgau sein.

Mitarbeiter beklagen Aus für Standorte
Auch im sozialen Netzwerk Facebook werden bedrohte Standorte genannt. "Wir in Steyr z. B. werden für immer schließen und sind somit arbeitslos", schrieb eine offenbar betroffene Mitarbeiterin auf der Facebook-Seite von bauMax. "Das wusste ich nicht... tut mir leid für euch", antwortete ihr ein anderer Facebook-Nutzer. "Danke für die 6 schönen Jahre bei bauMax, habe viel gelernt", postete eine weitere Userin. Neben Judenburg, Graz Nord und Mistelbach wird auf Facebook auch der Mega bauMax Wien-Stadlau genannt.

AMS: 1100 Kündigungen sind "Höchstzahl"
Der Sozialplan samt Stiftung für Umschulungen soll österreichweit für alle vom bauMax-Stellenabbau betroffenen Beschäftigten gelten und wird von der Gewerkschaft verhandelt. Üblicherweise werden nicht alle Mitarbeiter, die beim AMS zur Kündigung angemeldet wurden (derzeit 1100), auch wirklich freigesetzt. AMS-Chef Johannes Kopf sprach in diesem Zusammenhang am Dienstag von der "Höchstzahl" möglicher Kündigungen. Den größten Aderlass wird es, wie berichtet, in der Zentrale und im Logistikcenter geben. Dass alle Filialen (unter neuen Eigentümern) weitergeführt werden, wäre aber unwahrscheinlich.

Harte Zeiten für die Baumarktbranche
Denn der Baumarktbranche (Marktvolumen in Österreich rund 3,7 Milliarden Euro) ist es schon einmal besser gegangen. Der Umsatz pro Quadratmeter Geschäftsfläche ist seit 2008 von zuvor 2000 Euro auf rund 1600 Euro zurückgegangen. Bei gleichbleibendem Personal und Flächen drückt das auf die Erträge. Mit Online-Shops und mehr Service versuchte die Branche gegenzusteuern.

Obwohl es auch viele lokale Märkte gibt, teilen sich die sechs Großen (siehe Grafik) über 90 Prozent des Marktes auf. bauMax ist die Nummer eins nach Verkaufsfläche, gefolgt von den Raiffeisen-Lagerhäusern, die die meisten Standorte haben. Dahinter folgt OBI, wo man sowohl Filialen als auch Franchise-Nehmer hat.

Abverkauf begonnen: Keine Rabatte mehr für Kundenkarte
Bei bauMax selbst hat bereits der Abverkauf begonnen, da OBI leere Regale übernehmen will. Ende Oktober sollen die Märkte komplett ausgeräumt sein. Für Einkäufe mit der Kundenkarte gibt es aber keine Rabatte mehr.

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