Führungsebene

Zum ersten Mal Chef – so machen Sie es gut!

Wirtschaft
06.10.2015 09:53
Sich aus einer Mitarbeiterposition in eine Führungsrolle zu entwickeln, ist für viele Menschen ein Karriereziel. Der Wechsel kann dabei ganz schön herausfordernd sein, denn man muss teilweise gänzlich neue Perspektiven einnehmen.

Die erste Leitungsposition ist eine große Veränderung in Ihrer beruflichen Laufbahn. Sie müssen gänzlich neue Anforderungen erfüllen, andere Verantwortungen und meist deutlich komplexere Themen mit strategischem Hintergrund bewältigen. Darüber hinaus müssen Sie einerseits fachliche Aufgaben weiterhin abdecken, und sei es nur in beratender Funktion für Ihre Mitarbeiter. Andererseits will Ihr Team richtig angeleitet werden.

Besonders herausfordernd ist ein Aufstieg innerhalb des Unternehmens, wenn Sie vom Mitarbeiter in Ihrem Team zum Chef des Teams werden. Dann heißt es, sich zu behaupten und die Hackordnung zu klären.

Was wird erwartet?
Klären Sie möglichst rasch, welche Erwartungshaltungen an Ihre Position gerichtet werden. Welche Ziele müssen Sie erreichen? Welche Ressourcen haben Sie dafür zur Verfügung? Wer ist/sind Ihre Vorgesetzten? Was ist ihnen wichtig? Damit können Sie sich orientieren und den Rahmen für Ihre Tätigkeit abstecken. Denn nur, wenn Sie nach oben einen erkennbar guten Job leisten, können Sie Ihre Entfaltungsmöglichkeiten voll ausschöpfen und Ihre Position nach Ihren Vorstellungen festigen sowie ausbauen.

Welchen Bereich übernehme ich?
Versuchen Sie, herauszufinden, wer Ihr Vorgänger war. Übernehmen Sie einen Bereich von einem allseits geliebten und geschätzten Vorgesetzten, der rundum gut vernetzt war und fachlich einen guten Job geleistet hat, müssen Sie darauf bei Ihrer Tätigkeit Bezug nehmen: Sie können einerseits eher davon ausgehen, dass keine extremen Baustellen offen geblieben sind. Andererseits müssen Sie sehr behutsam vorgehen, wenn Sie gewohnte und gelebte Strukturen aufbrechen wollen, um sie anders zu gestalten.

Wenn Ihr Vorgänger keinen guten Job geleistet hat, werden Ihre ersten Aktivitäten in Schadensbegrenzung und in der Aufarbeitung von Optimierungsmaßnahmen bestehen. Der Vorteil ist, dass durch Sie eigentlich alles nur besser werden kann. Sie müssen Ihre Aktivitäten dann nur mehr entsprechend verkaufen.

Netzwerk aufbauen!
Sie brauchen schnell ein funktionierendes Netzwerk, um sicherzustellen, dass Sie in den unternehmensinternen Informationsfluss eingebunden sind. Auch schaffen Sie es dadurch, Entscheidungen herbeizuführen und Fortschritte zu erreichen. Gehen Sie mit den unmittelbar wichtigen Teamleitern anderer Teams bzw. den Menschen in den relevanten Schlüsselpositionen Mittagessen oder treffen Sie sich auf einen Kaffee. So wird der persönliche Kontakt hergestellt, der dann so rasch wie möglich durch wiederholte Termine gefestigt werden sollte. Achten Sie darauf, immer Verständnis für das Anliegen der anderen Abteilungen zu zeigen. So kommen Sie umgekehrt mit Ihren Themen leichter durch, da man gewillt ist, auch Ihnen zuzuhören.

Keine Konfliktscheu!
Was für viele Neo-Führungskräfte ungewohnt ist, ist das Austragen von Konflikten auf unterschiedlichsten Ebenen. Sie müssen in erster Linie die Interessen Ihres Teams vertreten und durchsetzen. Konflikte gehören hier dazu. Dabei wird schon einmal heftiger diskutiert. Wichtig ist, dass man sich danach trotzdem noch gern zum Mittagessen zusammensetzt. Ihr Job ist jedenfalls nicht, einen Beliebtheitspreis zu gewinnen oder alle bei guter Laune zu halten. Setzen Sie Akzente - man schätzt Menschen, die ihren Richtlinien treu bleiben und die für eine Sache einstehen können.

Positionieren Sie sich!
Machen Sie deutlich, wofür Sie stehen. Das passiert einerseits über derart banale Dinge wie die Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes bzw. der Arbeitsbereiche Ihres Teams sowie andererseits durch die Art, wie Sie beispielsweise Teambesprechungen aufbauen, Ihre Mitarbeitergespräche führen oder Projekte leiten.

Führen Sie auch sehr bald die ersten Mitarbeitergespräche mit Ihrem Team. Machen Sie klar, was Sie sich erwarten. Holen Sie sich umgekehrt aber auch die Erwartungshaltung Ihrer Mitarbeiter ab, was diese von Ihnen erwarten. Denn nur wenn klar ist, was wechselseitig gewünscht bzw. machbar ist, kann die Zusammenarbeit funktionieren. Eine gute, vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Mitarbeitern ist die Basis für den Erfolg des Teams. Denn nur top-motivierte Leute können eine sehr gute Leistung erbringen.

Verkaufen Sie Ihre Leistung!
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team weiß, was Sie zusammen geleistet haben. Sorgen Sie aber auch dafür, dass Ihre Vorgesetzten es wissen. Sie sollten nach den ersten Wochen eine Präsentation halten, was Sie bereits geschafft haben und was Ihre Tasks für die nächsten Wochen, Monate und Jahre sind. Dadurch zeigen Sie Ihr Engagement und Ihren Willen, das Team weiterzubringen.

Aufgaben abgeben lernen!
Nicht wenige Neo-Führungskräfte geraten in die Do-it-yourself-Falle. Lernen Sie zu delegieren. Sie haben Mitarbeiter, denen Sie die fachliche Erledigung der anstehenden Aufgaben überlassen müssen. Ihre Hauptaufgabe ist Unterstützung und Koordination.

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