Tourismusbilanz

Weniger Nächtigungen wegen ausbleibender Russen

Wirtschaft
27.02.2015 13:08
Auch im Jänner hat sich eine Rekordzahl von Touristen für einen Urlaub in Österreich entschieden. Der Trend, weniger lang zu bleiben, hält aber weiter an. Obwohl mit 3,4 Millionen um 9,8 Prozent mehr Touristen angelockt werden konnten als vor einem Jahr, ist laut Statistik Austria bei Übernachtungen ein Minus von 0,3 Prozent auf rund 13,8 Millionen zu verzeichnen. Hauptverantwortlich für das leicht rückläufige Nächtigungsergebnis ist das Ausbleiben russischer Touristen.

67.500 Russen verbrachten heuer ihren Jännerurlaub hierzulande, vor einem Jahr waren es noch 24.800 mehr gewesen - ein Minus von 27 Prozent. Die Gesamtzahl ausländischer Gästenächtigungen nahm um 0,8 Prozent auf 11,17 Millionen ab, dagegen gab es bei inländischen Nächtigungen ein Plus von 1,9 Prozent auf 2,67 Millionen.

Prozentuell war der Nächtigungseinbruch bei russischen Urlaubern am größten (minus 27,7 Prozent), rückläufig war die Entwicklung aber auch bei Gästen aus den wichtigen Herkunftsmärkten Deutschland (minus 1,4 Prozent bzw. 84.800 Übernachtungen) und den Niederlanden (minus 2,7 Prozent bzw. 24.600 Übernachtungen). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer belief sich auf vier Nächtigungen, im Jänner 2014 waren es noch 4,5 gewesen.

Weniger Deutsche, mehr Schweizer
Kompensiert wurden Rückgänge bei Nächtigungen von Stammgästen aus Deutschland und den Niederlanden durch Touristen aus anderen Ländern - die stärksten Zuwächse gab es bei Urlaubern aus Polen. Das Nächtigungsplus betrug in dieser Touristengruppe 22,8 Prozent bzw. knapp 60.000 zusätzliche Nächtigungen gegenüber dem Jänner 2014. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Nächtigungen von Gästen aus der Schweiz und Liechtenstein (plus 4,8 Prozent bzw. 23.200 Übernachtungen), Italien (plus 11,7 Prozent bzw. 20.700 Übernachtungen) und der Tschechischen Republik (plus 6,9 Prozent bzw. 15.900 Übernachtungen).

Die Zwischenbilanz der Wintersaison (November 2014 bis Jänner 2015) fällt aber trotz des leichten Rückgangs bei den Nächtigungen im Jänner ausgesprochen positiv aus: Sowohl die 29 Millionen Nächtigungen als auch die 8,3 Millionen Gäste stellen Rekordwerte dar. "Mit diesem positiven Zwischenergebnis können wir nächste Woche bei der Berliner ITB, der weltweit größten Tourismusmesse, wieder selbstbewusst für Urlaub in Österreich werben", teilte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am Freitag mit. Über den endgültigen Erfolg der Saison würden aber erst die Februarbilanz und die Buchungen in den Osterferien entscheiden.

Nächtigungsplus für Wintersaison zu erwarten
"Deutschland ist und bleibt unser wichtigster Herkunftsmarkt, den wir immer im Fokus haben müssen", reagierte die Obfrau der Sparte Tourismus bei der Wirtschaftskammer Österreich auf das Minus bei Nächtigungen deutscher Urlauber. Sie zeigte sich aber zuversichtlich, im Februar und im März eine Trendwende bei deutschen Gäste-Nächtigungen zu schaffen. Insgesamt sei in der Wintersaison ein Nächtigungsplus von ein bis zwei Prozent "durchaus drinnen".

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