Kredit-Ratgeber

Welche Finanzierung wann am besten passt

Wirtschaft
01.03.2014 12:00
Wünsche gibt es viele, aber für einige hat man vielleicht nicht oder nicht sofort das nötige Kleingeld beisammen. Dann gilt es, sich Kapital zu beschaffen. Wann welche Finanzierungsform am besten geeignet ist, erfahren Sie hier.

Kurzfristige Ausgaben
Sie brauchen einen Vorschuss auf Ihr 13. bzw. 14. Gehalt, weil Sie einen Urlaub finanzieren wollen, Reparaturen im Haushalt warten oder andere unerwartete Ausgaben aufgetaucht sind? Der billigste Weg ist, sofern vorhanden, natürlich der Zugriff auf Ihre Sparreserven. Wenn es Ihnen möglich ist, sollte ebenso die Option in Betracht gezogen werden, Geld von Ihrer Familie auszuleihen. Auch gibt es in manchen Unternehmen die Möglichkeit, einen zinsfreien Gehaltsvorschuss zu beantragen.

Ausleihungen bei einer Bank sind dagegen mit Leihgebühren verbunden. Wenn diese Form in Anspruch genommen werden muss, sollte folgender Grundsatz beachtet werden: kurzfristige Ausgaben kurzfristig finanzieren, längerfristige Projekte langfristig finanzieren. Kurzfristige und vom Umfang her überschaubare Summen - also bis zu zwei Netto-Monatsgehälter - können ohne Weiteres über eine vereinbarte Überziehung auf dem Gehaltskonto finanziert werden. Sie zahlen bei dieser Variante zwar höhere Zinsen in der Größenordnung von acht bis zwölf Prozent, aber dafür keine Bearbeitungsgebühren. Vereinbaren Sie eine monatliche Absenkung des Rahmens, damit Sie rasch wieder ins Plus kommen - sonst wird es auf Dauer teuer. Diese Finanzierungsart eignet sich für Laufzeiten bis zu zwölf Monaten.

Mittelfristige Ausgaben
Größere Anschaffungen, für welche die Ersparnisse nicht unbedingt angegriffen werden sollen oder vielleicht auch nicht ausreichend vorhanden sind, sollten mittelfristig finanziert werden. Klassischerweise handelt es sich dabei um die Kfz-Finanzierung, größere Umschuldungen, Möbelkäufe, kleinere Renovierungsmaßnahmen - all diese Vorhaben werden üblicherweise, je nach Werthaltigkeit des zu finanzierenden Vorhabens, auf bis zu zehn Jahre im Rahmen einer sogenannten Konsumfinanzierung abgedeckt.

Die durchschnittliche Höhe von Konsumfinanzierungen bewegt sich rund um 15.000 Euro. Der Vorteil: Sie zahlen schon wesentlich geringere Sollzinsen als bei einem Rahmen am Girokonto - etwa fünf bis sieben Prozent - und können den geliehenen Betrag in akzeptablen monatlichen Raten zurückzahlen. Als Besicherung wird meist nur eine Versicherung, sei es eine Ablebens- oder Unfallversicherung oder - bei schlechterer Bonität - eine kapitalbildende Variante, verlangt, bei der Sie aktiv sparen, um Vermögen aufzubauen.

Langfristige Ausgaben
Werthaltige Anschaffungen können längerfristig finanziert werden. Dies sind üblicherweise Immobilienfinanzierungen für Ankauf oder Sanierungen. Sie können hier das finanzierte Kapital langfristig ausleihen und zahlen vergleichsweise geringe Zinsen dafür, weil der Finanzierungsgegenstand einen hohen Wert hat. Im Gegenzug muss die Bank jedoch üblicherweise ins Grundbuch eingetragen werden, damit im Fall eines Zahlungsausfalls für den Geldgeber die Sicherheit besteht, die Forderung nicht abschreiben zu müssen.

Sie sollten Ihre flüssigen Ersparnisse für derartige Projekte auch nie ganz aufbrauchen, um flexibel für unerwartete Ausgaben und Ihre tägliche Lebensführung zu bleiben. Denn die Laufzeiten bewegen sich bei derartigen Finanzierungen zwischen 20 und 30 Jahren, die Nominalzinssätze liegen aktuell zwischen 2,5 und vier Prozent. Unterschieden wird hier generell in klassische Bankdarlehen (je nach Zinssituation mit Fixzinsphase oder ohne) und Bauspardarlehen, die zwar einen höheren Zinssatz, aber dafür eine integrierte Zinssatzobergrenze bei sechs Prozent haben. Bei größeren Finanzierungssummen kann daher eine Teilung in Bank- und Bauspardarlehen sinnvoll sein, um die Vorteile beider Varianten auszunützen.

Generell zu beachten
Sie dürfen bis zu 10.000 Euro pro Jahr pönalfrei jederzeit vorzeitig zurückzahlen - wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie dies auch tun, um Ihren Außenstand rasch zu senken. Je früher Sie fertig werden, desto weniger Zinsen bezahlen Sie in Summe. Vergleichen Sie auch schon bei Abschluss die Konditionen sehr genau anhand der vorvertraglichen Informationen, die Sie bei der Angebotseinholung bekommen müssen, insbesondere Kosten für Bearbeitungsgebühren, Kontoführung und Besicherungsmaßnahmen. Denn die Unterschiede in diesen Bereichen können sich zu sehr hohen Zusatzaufwänden summieren.

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