Persönliches Dilemma

Ungewolltes Jobangebot annehmen oder nicht?

Wirtschaft
09.12.2014 16:43
Wer in seinem bisherigen Berufsleben bereits spezifische Erfahrung gesammelt hat und auch ein gewisses Einkommensniveau gewöhnt ist, hat es oft bei der Jobsuche schwer. Denn Angebote sind meist nicht das Problem, jedoch ist man für die Positionen meist überqualifiziert oder bei Annahme des Angebots unterbezahlt. Was also tun?

In der aktuellen Arbeitsmarktsituation ist die Jobsuche meist sehr anstrengend und teils auch frustrierend. Wenn man nach Wochen der Suche und zahllosen Bewerbungen endlich ein Jobangebot bekommt, ist die Enttäuschung umso größer, wenn dieses für einen "schlechteren" Job als die vorherige Position ausgesprochen wird oder man bei dem Unternehmen aus irgendeinem Grund nach dem Vorstellungsgespräch ein schlechtes Bauchgefühl hatte. Vielleicht war der Personalverantwortliche oder Vorgesetzte nicht unbedingt sympathisch bzw. aufgrund seiner Art sehr weit entfernt von Ihren Erwartungen. Oder Sie haben im Zuge des Bewerbungsverfahrens Informationen über das Unternehmen erhalten, die Sie zögern lassen. All das kann das Annehmen des Jobangebots erschweren.

Die Frage, ob man ein eigentlich ungewolltes Angebot annehmen oder ablehnen sollte, ist leider nicht einfach zu beantworten. Beginnen wird man klarerweise bei seiner persönlichen finanziellen Lage: Wie sehen Ihre Reserven aus und wie kommen Sie aktuell mit Ihrem monatlichen Budget aus? Denn verlangen Ihre finanziellen Verpflichtungen, dass Sie möglichst sofort wieder zu arbeiten beginnen, werden Sie den Job wahrscheinlich annehmen wollen – und sei es in dem Wissen, dass Sie parallel versuchen werden, einen anderen Job zu finden.

Insbesondere Berufsanfänger sollten die Chance ergreifen, da sie mit Joberfahrung die nächste Position leichter finden werden. Mindestens zwei Jahre sollte man es grundsätzlich in einem Unternehmen aushalten wollen, um im Lebenslauf eine gute Ausgangsbasis zu bekommen.

Nachverhandeln
Sie können allerdings auch einiges tun, um näher zum gewünschten positiven Gefühl bei der Jobannahme zu kommen. Wollen Sie den Job aufgrund fehlender Herausforderungen in der Tätigkeit oder vergleichsweise schlechter Entlohnung nicht annehmen, können Sie nachverhandeln: Fragen Sie nach Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen oder auch Weiterbildungsmöglichkeiten. So kennen Sie Ihre Perspektive, wenn Sie sich für den Job entscheiden. Auch können Sie bei der Vertragsverhandlung versuchen, Gehaltserhöhungen, Gehaltsstufen, Überstundenentgelte oder andere Benefits, wie ein Firmenhandy, herauszuverhandeln, um Ihrem finanziellen Anspruch an den Job näherzukommen.

Vernetzen
Entspricht das Unternehmen oder der Vorgesetzte nicht Ihren Vorstellungen, können Sie versuchen, mehr Informationen einzuholen. Googeln Sie den Arbeitgeber im Internet und versuchen Sie, über soziale oder Karrierenetzwerke ehemalige oder bestehende Mitarbeiter zu kontaktieren, die Ihnen mehr zu Ihren Bedenken sagen können.

Auf den Bauch hören
Bleibt trotz allem ein extrem negatives Gefühl, sind Sie bedrückt und sträubt sich in Ihnen alles, den Job anzunehmen, sollten Sie nach Möglichkeit Ihrem Bauchgefühl nachgeben, da sich sonst sehr schnell wieder Jobfrust einstellt. Und das färbt auf Ihre Ausstrahlung und Ihr Selbstbewusstsein ab, tut Ihrer Gesundheit nicht gut und behindert Sie bei der weiteren Jobsuche.

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