Mein Chef bin ich

Tipps für den Weg in die Selbstständigkeit

Wirtschaft
19.05.2015 16:13
So mancher unselbstständig Erwerbstätige träumt den Traum von einem eigenen Unternehmen. Allerdings schrecken viele vor dem tatsächlichen Schritt in die Selbstständigkeit zurück. Worauf Sie achten müssen und wo Sie Unterstützung bekommen können, erfahren Sie hier.

Meist sind es die Vorteile des Unternehmertums, die einen angehenden Gründer beeindrucken: die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit innerhalb eines eigenen Unternehmens, die Verdienstmöglichkeiten, der Gestaltungsfreiraum und die Unabhängigkeit von Vorgesetzten sind bei den meisten Gründern die Hauptmotivation für den Abschied aus der Unselbstständigkeit. Damit sind jedoch gleichzeitig einige Nachteile verbunden, mit denen man ebenfalls zurechtkommen muss: Unsicherheit – sowohl wirtschaftlich, als auch emotional. Man hat kein geregeltes Einkommen mehr und muss immer wieder auch mit Rückschlägen rechnen. Auch das Familienleben wird oft auf eine harte Probe gestellt.

Die Geschäftsidee
Am Anfang eines jeden erfolgreichen Unternehmens steht eine gute Geschäftsidee für ein physisches Produkt oder für eine Dienstleistung. Das muss nicht unbedingt eine absolute Innovation sein, die etwas noch nie Dagewesenes hervorbringt. Es kann auch ausreichend sein, bestehende Angebote sinnvoll zu erweitern. Um zu prüfen, ob die Idee Erfolg haben kann, können einige Fragen helfen: Wem bringt die Idee einen Nutzen/welches Problem wird damit gelöst? Wie hebt sich meine Idee von bereits bestehenden, vielleicht ähnlichen Leistungen ab? Warum sollten Kunden gerade bei mir kaufen? Und welche Vertriebskanäle können genutzt werden?

Mit diesen Fragen wird klar, ob das Angebot überhaupt einem ausreichend großen Zielpublikum in Anspruch genommen werden würde. Eine erfolgversprechende Geschäftsidee zeichnet sich jedoch auch dadurch aus, dass sie realisierbar ist: Wie sehen die Kosten aus? Kann die Idee mit vertretbarem Aufwand umgesetzt werden?

Die Persönlichkeit
Wer nur selbständig werden möchte, um dem Druck eines unselbstständigen Jobs zu entkommen oder um mehr Geld mit weniger Arbeit zu verdienen, wird schnell enttäuscht werden. Selbstständigkeit ist immer harte Arbeit. Einerseits muss man die richtigen Persönlichkeitsmerkmale mitbringen: Risikobereitschaft, Flexibilität, Ausdauer, soziale Kompetenz, Motivation und Fantasie sind nur einige der Grundvoraussetzungen, die man braucht, um die Herausforderungen des Unternehmertums zu bewältigen.

Andererseits sind auch fachliche Qualifikationen wichtig: Branchenkenntnisse sowie grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse und eine gute Portion Hausverstand erleichtern den Einstieg ungemein.

Ob Sie ein Unternehmertyp sind, können Sie unter anderem mit einem Test des Gründerservice der WKO feststellen.

Finanzielles
Am herausforderndsten ist gerade zu Beginn die finanzielle Situation. Nicht wenige angehende Selbstständige brauchen anfangs einen Nebenjob, mit dem ein kleines Grundeinkommen gesichert werden kann. Denn einerseits braucht man Startkapital, um das Unternehmen zu gründen und aufzubauen, andererseits muss möglichst rasch ein stabiler monatlicher Umsatz generiert werden.

Dabei sollte von Beginn an mit einem fixen Selbstständigen-Gehalt kalkuliert werden, da andernfalls der Frust sehr schnell sehr groß wird. Überhaupt muss der Beginn der Selbstständigkeit ein Businessplan inklusive Finanzplanung sein. Bei der Erstellung eines solchen Businessplans helfen etwa die Experten der Wirtschaftskammer. Man muss darin Visionen, Annahmen, Markt-Einschätzungen und Prognosen aus betriebswirtschaftlicher Sicht darstellen.

Wichtig ist ebenso eine ehrliche Berechnung der Preise, die man für seine Leistungen verlangen muss. Dabei sind neben Implementierungskosten auch laufende Kosten für Steuer und Sozialversicherung zu berücksichtigen sowie Beratungshonorare, etwa für einen Steuerberater. Auch ist das geplante Vertriebs- und Kommunikationskonzept ein wichtiger Bestandteil des Businessplans. Denn mit diesem Plan müssen Sie Investoren bzw. Kreditgeber finden, die Ihnen Kapital für die Gründung zur Verfügung stellen.

Hilfe bekommen Gründer etwa bei der Wirtschaftskammer, aber auch bei zahlreichen Start-up-Gruppen, in denen man Unterstützung für den Aufbau des eigenen Unternehmens findet und wertvolle Kontakte knüpfen kann. Weiters sind Crowdfunding-Plattformen, wie etwa conda.at, eine gute Möglichkeit, um Unterstützung für seine Geschäftsidee zu bekommen.

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