Eindrucksvolle Rede

So halten Sie einen interessanten Vortrag

(Bild: thinkstockphotos.de)

Für viele Menschen ist die Vorstellung, eine Rede oder Präsentation vor Publikum zu halten, keine angenehme. Man will sich inhaltlich keine Schwächen erlauben, aber auch niemanden langweilen, sondern - im Gegenteil - begeisterte Zuhörer haben. Wie Sie das schaffen, erfahren Sie hier.

Tipp 1 – Aktivierende Einleitung
Ein guter Vortrag fesselt die Zuhörer von Anfang an und erzeugt Interesse für das Thema. Das kann – je nach Art und Inhalt des Vortrags – auf unterschiedliche Arten geschehen. Eine relativ klassische, aber wirksame Methode sieht so aus, dass die Zuhörer unmittelbar nach der einleitenden Beschreibung der Inhalte durch eine direkte Frage angesprochen werden. Zum Beispiel: "Bitte um ein kurzes Handzeichen: Wer von Ihnen ist von dieser Fragestellung in seinem täglichen Berufsleben betroffen?"

Auch sehr wirksam: Bitten Sie das Publikum, sich an eine Situation zu erinnern, in der sie zuletzt vor jenem Problem standen, zu dem Sie nun Informationen liefern werden. Natürlich kann man ebenso mit einem aktuellen Bezug zu dem Thema, also einem Zeitungsausschnitt, einem Zitat eines aktuellen Berichts etc. beginnen, aber auch mit einer bewussten Falschaussage bzw. einem allgemein bekannten Vorurteil, das Sie widerlegen wollen. Je nach Inhalt kann der Einstieg weiters mit einer humorvollen Anekdote oder sogar einem Witz geschehen. Achten Sie aber darauf, dass der Einstieg nicht auswendig gelernt klingt, sondern angenehm locker und fast spontan – so signalisieren Sie Ihrem Publikum, dass es sich auf einen anregenden Vortrag freuen kann.

Tipp 2 – Vorbereiten
Nehmen Sie bei Ihrer Vorbereitung Rücksicht darauf, was Ihre Zuhörer von Ihrem Vortrag erwarten und in welcher Form die Informationen optimal vermittelt werden können.

Auch wenn man ein Improvisationskünstler ist, sollte man die Struktur einmal für sich durchgedacht haben, um zu sehen, ob man wirklich logische Beschreibungen und Abfolgen im Vortragsaufbau gefunden hat. Denn oft erkennt man erst beim Reden, dass eine andere Struktur besser gewesen wäre, Informationen oder Übergänge fehlen etc. Ist man beim Sprechen eher nervös, verleiht das Üben zusätzliche Sicherheit, da man bei der eigentlichen Rede bereits einen gefestigten Text im Kopf hat und nicht durch die eigene Unsicherheit zusätzlich aus dem Konzept gebracht wird. Auch wirken Sie natürlicher, wenn Sie frei sprechen und sich nicht zu sehr konzentrieren müssen.

Wenn Sie Handzettel verwenden, achten Sie darauf, dass diese gut lesbar sind, aber nicht zu groß sind: Je größer die Handzettel und je dünner das dafür verwendete Papier, umso eher sieht man, ob Sie zittern. Kompakte Kärtchen aus dünnem Karton in A6 sind ideal.

Tipp 3 – Selbstbewusstes Auftreten
Gepflegtes Auftreten ist selbstverständlich. Auf Ihnen ruht für die Zeit der Präsentation die gesamte Aufmerksamkeit und Auffälligkeiten sind wahre Vampire: Ein Fleck, ein zu schrilles Kleidungsstück oder ungepflegtes Äußeres zieht die Aufmerksamkeit von Ihren Vortragsinhalten ab.

Werden Sie schnell nervös und tendieren zu Schweißausbrüchen, sollten Sie atmungsaktive Kleidung wählen, die dunkel ist, da man darauf die Schweißflecken nicht sieht. Speziell als Frau sollte man Schuhe wählen, mit denen man einen stabilen Stand hat und sich selbstsicher bewegen kann. Zu freizügige Kleidung sollte vermieden werden.

Tipp 4 – Vor Ort
Überprüfen Sie, ob alles vorhanden ist, was Sie für die Präsentation brauchen: Pult, Mikrofon, Sitzgelegenheit, Laptop inklusive Ladekabel, funktionsfähiger Beamer, Flipchart, Stifte… Haben Sie unterstützend ein paar Folien vorbereitet, dann sollte die Präsentation vorab geöffnet werden und bereits im Präsentationsmodus mit der Titelfolie laufen. Wollen Sie die erste Folie noch nicht zeigen, drücken Sie die Taste "B" im Präsentationsmodus – dadurch wird die Beamerfläche schwarz (erneutes Drücken von "B" blendet die Folie wieder ein).

Überprüfen Sie auch, ob Sie eine Internetverbindung haben (sofern diese benötigt wird) und ob alle Hyperlinks in dem Dokument so funktionieren, wie Sie das wollen. Weiters sollten ein Zettel für Notizen und ein Glas Leitungswasser bei Stimmausfällen bereitstehen.

Tipp 5 – Präsentationstechnik
Nehmen Sie eine Grundhaltung ein, die aufrecht ist und die Hände ineinander ruhend vor dem Bauchnabel hält. Gesten werden kontrolliert und gezielt eingesetzt – kein Herumfuchteln. Lächeln Sie und geben Sie Ihren Zuhörern nach wichtigen Aussagen Denkpausen von einigen Momenten. Wenn Sie an das Publikum eine Frage richten, sollte dies eine geschlossene Frage sein, die mit Ja oder Nein zu beantworten ist, da sonst nichts zurückkommt. Sie können auch um Handzeichen bitten, wenn Sie eine klare Aussage brauchen.

Tipp 6 – Umgang mit Unterbrechungen
Es ist normal, dass Störungen vorkommen. Teilnehmer verspäten sich, flüstern untereinander, rascheln mit Unterlagen oder spielen mit ihren Handys. Lassen Sie sich dadurch nicht aus der Fassung bringen und machen Sie einfach weiter. Gegebenenfalls können Sie einfach kurz unterbrechen und schweigen. Nützt auch das nichts, dann sprechen Sie die Störenden freundlich darauf an, fragen Sie, wie Sie ihnen helfen können, bieten Sie eventuell eine Unterbrechung an oder bitten Sie um Ruhe.

Tipp 7 – Fragen
Sie sollten zu Beginn des Vortrags ankündigen, wann Sie Fragen gestellt bekommen wollen: gleich während des Vortrags oder erst danach? Dafür muss dann natürlich genug Zeit eingeplant sein. Kommen Fragen, die Sie nicht beantworten können, dann notieren Sie diese und versprechen Sie, die Antwort nachzureichen.