So steuern Sie gegen

Schulden drohen: Wenn das Shoppen zur Sucht wird

Wirtschaft
16.08.2014 11:50
Das kennen wohl die meisten: Man bummelt durch die Einkaufsstraßen und kehrt abends einmal mehr mit einem Stück nach Hause zurück, das man eigentlich nicht kaufen wollte. Hin und wieder darf man einem Kaufimpuls spontan schon nachgeben, doch manche Menschen brauchen diesen Kick immer wieder. Das kann sogar so weit gehen, dass durch den Drang zu kaufen eine Sucht entsteht, die nicht selten in einem Schuldenberg endet.

Manchmal können Einkaufsbummel tatsächlich wohltuende Wirkung haben. Sei es, weil Sie sich selbst belohnen wollen, oder aber auch, weil Sie sich von Problemen ablenken können. Die Betonung liegt jedoch auf "manchmal". Gefährlich wird es, wenn man regelmäßig Einkaufstrips unternimmt, um sich dadurch nicht mit seinen Problemen auseinandersetzen zu müssen oder seinem Frust Ausdruck zu verleihen. Denn die Gefahr der Kaufsucht liegt in ihrer Unauffälligkeit.

Einkaufen an sich ist ein sozial erwünschtes Verhalten, das von der Gesellschaft und der Werbung akzeptiert bzw. sogar gefördert wird. Und besonders zur Zeit der Schlussverkäufe und Aktionen können Betroffene wunderbar Ausreden finden, warum gewisse Schnäppchen gekauft werden mussten.

Was ist Kaufsucht?
Der Betroffene verspürt spontan das Bedürfnis, Produkte zu kaufen bzw. Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dabei ist das Interesse an dem Produkt an sich absolut gering, die Handlung des Kaufens steht im Vordergrund. Oft fühlen sich die Betroffenen einsam und innerlich leer und versuchen, dieses Gefühl durch den Kauf loszuwerden. Es entwickelt sich mit der Zeit ein Suchtverhalten, das sich in vermehrten und teureren Käufen äußert. Durch Bankomat- und Kreditkarten wird das Kaufen zusätzlich erleichtert und Betroffene machen nicht selten sogar Schulden.

Woran können Sie Kaufsucht erkennen?

  • Sie gehen nicht mehr einkaufen, um sich etwas Schönes oder Nützliches zu besorgen, sondern um sich besser zu fühlen.
  • Sie merken, dass Sie immer öfter einkaufen gehen und immer mehr bzw. teurere Dinge kaufen.
  • Es macht Sie nervös, wenn Sie mehrere Tage hintereinander nicht einkaufen gehen können. Einkaufen wird zu einem Drang, den Sie nicht mehr selbst steuern können.
  • Sie freuen sich nicht mehr über die Dinge, die Sie gekauft haben. Sie lassen diese achtlos liegen und verstecken sie oft sogar, damit niemand merkt, dass Sie wieder shoppen waren.

Erkennen Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich, sollten Sie Ihr Kaufverhalten genauer unter die Lupe nehmen. Gibt es bestimmte Situationen, die bei Ihnen den Drang auslösen zu kaufen? In jedem Fall sollten Sie sich an eine Beratungsstelle wenden und mit Experten über Ihre Beobachtung sprechen, damit Sie abklären können, ob Sie wirklich betroffen sind.

Was können Sie tun?
Die Sucht zu bekämpfen ist schwierig, da man sich dem Einkaufen selbst nur schwer entziehen kann. Schließlich müssen ja auch Produkte des täglichen Bedarfs erworben werden. Langfristig hilft daher nur eine Therapie mit laufender Betreuung. Kurzfristig können Sie mit folgenden Punkten versuchen, das Problem zu lindern:

  • Notieren Sie jeden Kauf und führen Sie Buch. So sehen Sie anhand der wachsenden Liste, welches Ausmaß Ihre Käufe annehmen.
  • Gehen Sie mit Bargeld einkaufen. So haben Sie Ihr Budget im Griff.
  • Analysieren Sie jeden Kauf: Was hat ihn ausgelöst? Wie haben Sie sich dabei gefühlt?
  • Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens über Ihr Problem und bitten Sie um Unterstützung.
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