Sehr gutes Jahr

ÖBB steigerten 2014 Gewinn um 68 Prozent

Wirtschaft
17.04.2015 12:47
Die Österreichischen Bundesbahnen haben 2014 ihr Konzernergebnis deutlich gesteigert. Der Gewinn vor Steuern kletterte um 68 Prozent auf 171,7 Millionen Euro. "Wir haben in allen wesentlichen Unternehmensteilen - im Güterverkehr, im Personenverkehr und im Busgeschäft - das erste Mal die Kapitalkosten verdient", sagte ÖBB-Chef Christian Kern am Freitag im neuen ÖBB-Hauptquartier in Wien.

Neben Kostensenkungen hob Kern die gestiegene Kundenzufriedenheit der Passagiere hervor. "Wir sind hier europäischer Spitzenreiter", gab sich der Geschäftsführer zufrieden. Das System Bahn werde natürlich auch mit den Mitteln der österreichischen Steuerzahler finanziert. Während die Zahl der Passagiere auf der Schiene 2014 um 0,4 Prozent auf 235 Millionen Fahrgäste leicht stieg, ging sie im Busverkehr um 1,7 Prozent auf 231 Millionen zurück.

Ausbaupläne: "Heimmarkt Europa" soll wachsen
Mit diesem Rückenwind wollen die Bundesbahnen auch in diesem Jahr zahlreiche Investitionen tätigen. Das Ziel des Unternehmens ist, internationaler und digitaler zu werden. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs und der fortschreitenden Deregulierung wolle man am "Heimmarkt Europa" wachsen, kündigte Konzernchef Kern an. Im Güterverkehr wollen die ÖBB aus eigenen Stücken zulegen, nur in kleinem Maßstab seien Kooperationen bzw. Zukäufe möglich. Die ÖBB-Güterverkehrssparte Rail Cargo ist derzeit in 19 Ländern aktiv. Ausbaupläne gibt es bei Vertrieb und Traktion in Deutschland, den Beneluxländern und in Südosteuropa. Weiters soll die Position an den Adriahäfen Koper, Triest und Rijeka gestärkt werden.

WLAN-Ausbau als zweiter Schwerpunkt
Die Digitalisierungsoffensive soll den Passagieren auf mehr Bahnhöfen und in den Railjet-Zügen mehr und bessere WLAN-Verbindungen bringen. "Es ist leichter, im SpaceShuttle WLAN bereitzustellen, als im Railjet - kein Witz", sagte Kern. Mit den Telekom-Anbietern führe man Gespräche, um die Antennendichte entlang der Strecken zu erhöhen.

Bis Mitte 2016 soll WLAN auf 27 weiteren Bahnhöfen angeboten werden. In allen Railjets soll die Verfügbarkeit und Bandbreite ebenfalls erhöht werden. Beim Online-Ticketing gebe es noch großes Potenzial, da der Anteil in Österreich nur bei zehn Prozent liege, während er in anderen Ländern bereits ein Drittel erreicht habe. Mit einer neuen App soll der Ticketkauf für den gesamten öffentlichen Verkehr schneller und einfacher funktionieren.

2015 sollen 400 neue Mitarbeiter eingestellt werden
Als dritten Schwerpunkt für die Zukunft sieht die ÖBB die Personalentwicklung: Um auch noch im Jahr 2020 genügend qualifiziertes Personal zu haben, werde heute schon intensiv in Ausbildung investiert. 50 Millionen Euro fließen in die Lehrlingsausbildung und Weiterbildung im Konzern. Die zunehmend alternde Belegschaft müsse Schicht- und Nachtdienste stemmen, hier sei Entlastung notwendig. Heuer sollen 400 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

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