Aktionäre in Panik

Hiobsbotschaft von Airbus: A380 droht das Ende

Wirtschaft
10.12.2014 19:12
Hiobsbotschaften von Airbus: Erst verspätet sich die Erstauslieferung des neuen Großraumjets A350, dann spricht der Vorstand beim Investorentag in London vom möglichen Ende für den weltgrößten Passagierjet A380. Weil im übernächsten Jahr auch noch der Gewinn des Konzerns stagnieren soll, reagierten Aktionäre panisch und verkauften ihre Anteile. Die Airbus-Aktie ging am Mittwochabend mit minus zehn Prozent aus dem Handel.

Für Ernüchterung sorgte A350-Erstkunde Qatar Airways. Eigentlich sollte die Fluggesellschaft die erste A350 an diesem Samstag in Empfang nehmen. Doch nun teilte die Airline mit, dass die Übergabe verschoben sei. Airbus-Chef Enders versuchte zu beruhigen: "Die A350 ist bereit für die Auslieferung." Er sei zuversichtlich, dass die Übergabe bald erfolge. Airbus hatte sich für die Erstauslieferung seit langem einen Termin vor Ende 2014 gesetzt, ab Ende des Jahrzehnts will der Flugzeugbauer mit der A350 Geld verdienen.

Auf dem Weg zu mehr Gewinn steht Airbus im übernächsten Jahr allerdings eine Durststrecke bevor. Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis werde 2016 stagnieren und erst 2017 wieder steigen, kündigte Finanzchef Harald Wilhelm an. Gründe dafür seien der Aufbau der A350-Produktion und eine Produktionslücke bei dem 20 Jahre alten, etwas kleineren Langstreckenmodell A330. Dessen modernisierte Version soll unter dem Namen A330neo erst Ende 2017 fertig werden. Die A330-Fertigung müsse Airbus zwischenzeitlich herunterfahren, was sich negativ auf Umsatz und Gewinn auswirken werde.

Airbus-Vorstand überlegt drastischen Schritt
Derweil lassen die ausbleibenden Neubestellungen für den weltgrößten Passagierjet A380 den Vorstand über einen drastischen Schritt nachdenken. Der Konzern werde den Flugzeugtyp ab dem Jahr 2018 entweder mit sparsameren Triebwerken ausrüsten oder die Produktion einstellen, sagte Finanzchef Wilhelm. Eine Modernisierung hatte A380-Großkunde Emirates gefordert. Die Gesellschaft hat mit 140 Jets mehr als 40 Prozent aller A380 bestellt. Enders stellte klar, dass sich eine Modernisierung der A380 für Airbus rechnen müsse.

Der Flugzeugbauer wirbt seit Jahren um neue Kunden für den doppelstöckigen Jet, den er im Jahr 2007 erstmals ausgeliefert hatte. Bis dato hat Airbus Bestellungen für 318 Exemplare der A380 bekommen. Das ist nur gut ein Viertel des Bedarfs, den der Hersteller bei der Entwicklung erwartet hatte. Seit Jänner hat lediglich ein Flugzeugfinanzierer 20 Exemplare bestellt. Airbus muss aber jährlich etwa 30 Maschinen ausliefern, damit sich die Produktion rechnet. Ohnehin hat Airbus mit der A380 noch nie Geld verdient: Erst ab dem kommenden Jahr soll das Modell erstmals etwas Gewinn abwerfen, doch ab 2018 drohen die Bestellungen auszugehen.

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