Mit dieser Nachricht hatten die Angestellten von Gravity Payments mit Sitz in Seattle im Bundesstaat Washington sicher nicht gerechnet, als sie am Montag den Sitzungssaal betraten. Die einleitenden Worte von Price über ein neues Gehaltsschema klangen auch noch nicht nach einer drastischen Reform. Doch der CEO kam dann doch ziemlich rasch zum Punkt und erklärte, dass die Löhne über die kommenden drei Jahre schrittweise angehoben würden. Um dies zu finanzieren, wolle er selbst sein Gehalt drastisch reduzieren.
"Mein Gehalt war wirklich sehr hoch"
Price kündigte an, sein Salär von einer Million auf 70.000 Dollar zu senken. Sein Gehalt sei "wirklich sehr hoch gewesen", weshalb er es auf den künftigen Mindestlohn senken wolle, bis der Firmengewinn das Niveau wie vor der aktuellen Gehaltsanpassung erreicht habe.
Price stammt aus einer ländlichen Gegend im US-Bundesstaat Idaho und ist dafür bekannt, einen alten Audi zu fahren und in einer Dreizimmerwohnung zu leben. Seine nunmehrige Ankündigung sorgte in US-Medien, in denen verstärkt über die Ungleichheit der Gehälter diskutiert wird, für Schlagzeilen.
Hunderte Demos für höheren Mindestlohn
Am Mittwoch fanden in mehr als 230 US-Städten Kundgebungen für einen höheren Mindestlohn statt. Allein in der Metropole New York beteiligten sich bis zu 15.000 Menschen an einer Demonstration. Daran nahmen vor allem Mitarbeiter von Fast-Food-Restaurants, Flughafenangestellte und Personal aus den Bereichen Gesundheit und Kinderbetreuung teil. Aus Solidarität schlossen sich Studenten und Aktivisten an. "Kämpft für 15 Dollar!", stand auf Transparenten zu lesen.
Die US-Regierung schreibt einen Mindestlohn von 7,25 Dollar vor, viele Bundesstaaten haben aber eigene Mindestlöhne. In New York etwa liegt er derzeit bei 8,75 Dollar pro Stunde, nächstes Jahr soll er auf neun Dollar steigen. In San Francisco und Seattle hingegen wurde der Mindestlohn bereits auf 15 Dollar angehoben.
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