Die Silbermedaillen-Gewinnerin Marlies Schild fuhr nach einem für ihre Verhältnisse maximal mittelmäßigen ersten Durchgang mit Laufbestzeit im Finale noch auf das Podest – und holte damit zum dritten Mal bei Olympia Edelmetall im Slalom. "Ich bin glücklich eine Medaille zu haben", meinte sie im Anschluss an das Rennen.
Schild: "Silbermedaille ist ein Wahnsinn"
"Die Silbermedaille ist natürlich ein Wahnsinn. Nach dem ersten Durchgang hatte ich die Medaille gefühlsmäßig fast schon abgehakt. Die Goldene fehlt, aber das kann ich verschmerzen. Ich habe mir in der Pause meinen ersten Lauf noch einmal angeschaut. Ich bin immer nur über den Innenski gefahren und habe das korrigiert. Irgendwie habe ich es doch geschafft, das richtige Rezept hineinzukriegen, um schnell zu sein", so Schild.
Siegerin Shiffrin gratulierte sie neidlos: "Mikaela fährt sensationell. Vor allem auf so einem Schnee ist sie die Beste, da hat sie einen Zug auf dem Ski wie keine andere."
Zettel: "Ich muss das erst verdauen"
Noch emotionaler äußerte sich Zettel, der Tränen aus den Augen schossen. Sie hatte eine schwere Woche gehabt, war sie doch krank gewesen und zudem starb auch ihre Großmutter. "Ehrlich gesagt, ich muss das erst verdauen", so Zettel. "Ich habe viel Zuspruch von meiner Familie und meinen Freunden, den Betreuern und den Kolleginnen bekommen. Ich bin froh, dass ich davon etwas zurückgeben konnte. Es ist ein Wahnsinn, ich freue mich sehr."
Maria Höfl-Riesch und Tina Maze, nach dem ersten Durchgang Zweite und Dritte, konnten ihre guten Ausgangspositionen nicht ins Ziel bringen und landeten am Ende nur auf den unbedankten Plätzen vier und acht.
Höfl-Riesch: "Mikaela ist heuer wirklich die Beste"
Während Maze sich danach ziemlich ärgerte, konnte Höfl-Riesch bald wieder lachen – und sich für die Medaillen-Gewinnerinnen freuen. "Ich war heute einfach nicht gut genug, die anderen waren besser. Die Größe, das zuzugeben, muss man nach dem Rennen haben. Es ist ein Wahnsinn, wie souverän sie (Shiffrin) fährt und mit dem Druck und der Erwartungshaltung umgeht. Ich freue mich sehr für die beiden Österreicherinnen, aber Mikaela ist heuer wirklich die Beste."
Shiffrin: "Ein Traum ist wahr geworden"
Die von allen so gelobte Shiffrin, die in beiden Läufen enorme Nervenstärke bewiesen hatte, war erstmals im Ziel etwas von der Rolle. "Ich kann es irgendwie schon und dann doch nicht glauben. Ein Traum ist wahr geworden." Als jüngste Slalom-Olympiasiegerin löste Shiffrin übrigens die Italienerin Paoletta Sforza-Magoni ab, die bei ihrem Triumph 1984 rund ein halbes Jahr älter war. 2013 in Schladming holte Shiffrin WM-Gold und gewann den Disziplinen-Weltcup – mit dem Olympiasieg hat sie zwei Wochen vor ihrem 19. Geburtstag alles gewonnen, was es im Slalom zu erreichen gibt.
Übrigens: Mit Shiffrin, Schild und Zettel gingen diesmal alle drei Medaillen an die Salzburger Skifirma Atomic.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | Mikaela Shiffrin | USA | 1:44,54 Min. |
2 | Marlies Schild | AUT | +0,53 Sek. |
3 | Kathrin Zettel | AUT | +0,81 |
4 | Maria Höfl-Riesch | GER | +1,19 |
5 | Frida Hansdotter | SWE | +1,36 |
6 | Emelie Wikström | SWE | +1,57 |
7 | Nastasia Noens | FRA | +1,58 |
8 | Tina Maze | SLO | +1,71 |
9 | Marie-Michele Gagnon | FRA | +2,83 |
10 | Sarka Strachova | CZE | +2,85 |
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