Lange Pause droht

Lindsey Vonn kämpft um ein Ski-Wunder

Sport
21.11.2013 16:44
Die berühmte Steadman Hawkins Clinic in Vail, Colorado. Viele weltberühmte Sportstars waren schon dort, alle eher unfreiwillig, gestürzt oder gefoult. Und alle mit finsterer Miene, denn wer ist schon gern verletzt? Auch Lindsey Vonn hat schon glücklicher dreing'schaut.

Kreuzbandeinriss – und just wieder in dem Knie, das 290 Tage vorher bei der WM in Schladming flöten gegangen war. All die viele Arbeit im Sommer ist im Bruchteil einer Sekunde wertlos geworden und der große Traum von Olympia plötzlich in weite Ferne gerückt.

Dieses verflixte Olympia. Als ob ein Fluch diese Karriere verfolgen würde. 2002 in Salt Lake City kam die 18-jährige Lindsey Kildow gerade auf den G'schmack (32. im Slalom, 6. in der Kombi), aber schon vier Jahre später in Turin verschluckte sie sich kräftig: Horror-Crash im Training, bittere Tage im Trauma-Center in Turin, Start mit Schmerzen (7. im Super-G, 8. in der Abfahrt).

In Vancouver 2010 schienen sich die fünf Ringe erstmals Lindsey zuzuneigen: Es begann mit Gold in der Abfahrt und ging voller Hoppalas weiter. Out in der Kombi, Patzer im Super-G (Bronze) und schwerer Sturz im Riesentorlauf.

Nur noch elf Wochen bis Sotschi
Und nun? Elf Wochen sind es noch bis Sotschi. Und trotzig hat Lindsey ihren Traum noch nicht aufgegeben, sie will um ein Wunder kämpfen. In einem medizinischen Kommunique ist von "ein paar Tagen Ruhe" und "aggressiver Therapie" die Rede. Klar: Man will retten, was noch zu retten ist. Offiziell ist nicht einmal ihr Start in der kommenden Woche im heimatlichen Beaver Creek abgesagt, aber der ist mehr als unwahrscheinlich.

James Gladstone, ein amerikanischer Orthopädie-Experte aus New York, sagt zur Verletzung: "Im allerbesten Fall kann Lindsey nach zwei bis vier Wochen schon wieder auf Ski stehen. Vom Rennfahren ist da aber noch länger nicht die Rede."

Das ist ein sehr enges Zeitfenster. Das weiß auch Vonn. Aber die Frau, die den Rekord an Weltcupsiegen vor Augen hat (Vonn 59, Moser-Pröll 62) ist schon so oft wieder aufgestanden, wenn sie am Boden lag – das wird sie auch diesmal versuchen. Und hat als leuchtendes Beispiel Marlies Schild vor Augen, die nach ihrem Aare-Crash vor Weihnachten wie ein Berserker um ihren Traum vom Start bei der Heim-WM in Schladming gekämpft – und es auch geschafft hat.

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(Bild: KMM)



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