Herren-Riesentorlauf

Ligety holt Gold – “Blech” für Hirscher

Sport
19.02.2014 12:31
Es ist der undankbare vierte Platz geworden. ÖSV-Superstar Marcel Hirscher fehlten am Ende drei Zehntel, so musste er sich am Mittwoch beim olympischen Riesentorlauf mit "Blech" begnügen. Gold holte der alles überragenden Ted Ligety aus den USA, der mit einer Gesamtzeit von 2:45,29 Minuten wieder einmal nicht zu biegen war. Silber ging an den Franzosen Steve Missillier (+0,48) aus Frankreich, Bronze holte sein Landsmann Alexis Pinturault (+0,64).

Ligety ging mit dem riesigen Vorsprung von eineinhalb Sekunden auf den zu diesem Zeitpunkt führenden Missillier in den zweiten Durchgang. Wissend um diesen Polster setzte er auf der sehr unruhigen Piste auf Sicherheit und fuhr letztlich souverän zu Gold. "Das ist ein großartiges Gefühl", strahlte Ligety im Zielraum. "Ich wusste, dass ich eine große Chance habe. Dementsprechend habe ich im ersten Lauf alles gegeben, so musste ich im zweiten nicht ans Limit gehen."

Mit dem Druck des Topfavoriten kam Ligety problemlos zurecht. "Ich habe gewusst, dass ich der Favorit bin, und ich bin froh, dass ich dem Druck standgehalten habe", freute sich der US-Amerikaner.

"Großer Tag für Frankreich"
Silbermedaillengewinner Missillier, im Riesenslalom-Weltcup noch nie auf dem Podest, war von sich selbst überrascht. "Ich weiß selbst nicht, wie ich das gemacht habe - aber offenbar habe ich wenig Fehler in meinem Lauf gehabt", schmunzelte der Franzose. Auch Teamkollege Pinturault zeigte sich "sehr glücklich". Es sei überhaupt ein "großer Tag für Frankreich". "Silber und Bronze zu holen, ist für unser Land ja nicht alltäglich."

Hirscher "grantig"
Deutlich gequälter lächelte im Zielraum Hirscher. "Ich bin grantig", gestand Österreichs größte Medaillenhoffnung unverblümt. "Vierter war ich vor vier Jahren in Vancouver auch schon, davon kann ich mir gar nichts kaufen." Das einzig Positive sei, dass er alles gegeben habe. Vorwerfen könne er sich nichts - immerhin sei das Rennen "richtig geil" gewesen. "Aber drei Läufer waren einfach schneller als ich, daran gibt's nichts zu rütteln. Ich bin enttäuscht."

Für Hirscher ging mit Platz vier eine beeindruckende Serie zu Ende: Zum ersten Mal seit zehn Rennen steht der Salzburger nicht am Podium - ausgerechnet bei Olympia. Entsprechend versprühte Hirscher auch mit Blickrichtung Spezialslalom am Samstag wenig Zuversicht. "Ich habe kein gutes Gefühl", zeigte er sich zerknirscht. Vor dem großen Sieger Ligety verneigte sich der Salzburger: "Der Ted hätte da herunter auch noch Jausenbrot essen können und hätte trotzdem gewonnen."

Mayer mit Platz sechs zufrieden
Matthias Mayer (+1,05), zur Halbzeit als bester Österreicher auf Platz vier, fiel auf Rang sechs zurück. "Ich habe mich leider oben ein bisschen verbremst", kommentierte der Abfahrts-Olympiasieger seinen Finallauf. "Aber ich wollte einen Top-Ten-Platz, und das habe ich erreicht. Das macht mich schon zufrieden."

Unmittelbar hinter Mayer landete Benni Raich (+1,06) auf Rang sieben. Auch er konnte mit dem Ergebnis ganz gut leben. "Ich habe mich gut vorbereitet und kann vor allem mit meinem zweiten Lauf sehr gut leben", meinte Raich. Philipp Schörghofer riss einen Rückstand von über zwei Sekunden auf und musste sich mit Platz 18 begnügen.

Das Ergebnis:

RangLäuferNationGesamtzeitRückstand
1LIGETY Ted USA 2:45.29
2MISSILLIER Steve FRA 2:45.77+0.48
3PINTURAULT Alexis FRA 2:45.93+0.64
4HIRSCHER Marcel AUT 2:46.23+0.94
5BANK Ondrej CZE 2:46.29+1.00
6MAYER Matthias AUT 2:46.34+1.05
7RAICH Benjamin AUT 2:46.35+1.06
8NEUREUTHER Felix GER 2:46.59+1.30
9FANARA Thomas FRA 2:46.73+1.44
10KRISTOFFERSEN Henrik NOR 2:46.79+1.50
11DE ALIPRANDINI Luca ITA 2:46.91+1.62
12DOPFER Fritz GER 2:46.97+1.68
13JANKA Carlo SUI 2:47.04+1.75
14OLSSON Matts SWE 2:47.06+1.77
15JITLOFF Tim USA 2:47.13+1.84
16HAUGEN Leif Kristian NOR 2:47.15+1.86
17SIMONCELLI Davide ITA 2:47.35+2.06
18SCHÖRGHOFER Philipp AUT 2:47.46+2.17
19GOLDBERG Jared USA 2:47.48+2.19
20MILLER Bode USA 2:47.82+2.53
21TORSTI Samu FIN 2:47.97+2.68
22ZAMPA Adam SVK 2:48.41+3.12
23KRANJEC Zan SLO 2:48.48+3.19
24FAIVRE Mathieu FRA 2:49.43+4.14
25PHILP Trevor CAN 2:49.55+4.26
26MAYTAKOV Sergei RUS 2:49.67+4.38
27KOSTELIC Ivica CRO 2:49.68+4.39
28CAVIEZEL Mauro SUI 2:49.75+4.46
29BROWN Philip CAN 2:49.91+4.62
30CAVIEZEL Gino SUI 2:50.40+5.11

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(Bild: KMM)



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