"Es ist ein Wahnsinn", stammelte Mayer im Zielraum, während er aus dem Grinsen kaum herauskam: "Das ist das Größte, was man in meiner Sportart erreichen kann. Das ist das Geilste überhaupt. Ich habe gewusst, dass ich's drauf habe, im Training war ich ja schon ganz gut. Dass ich es aber tatsächlich geschafft habe, ist einfach unglaublich."
Der 23-Jährige war mit Startnummer elf ins Rennen gegangen, erwischte einen fast fehlerfreien Lauf und fuhr vor allem im unteren Streckenteil geradezu furios.
An seiner Performance bissen sich auch die Topfavoriten die Zähne aus. Bode Miller ("Ich habe ein paar kleine Fehler gemacht") riss einen Rückstand von 52 Hundertstelsekunden auf und wurde Achter. Aksel Lund Svindal lag am Ende eine knappe halbe Sekunde zurück und verfehlte als Vierter ebenso das Podium. "Ich bin einfach nicht gut genug gefahren", analysierte der Norweger trocken.
Innerhofer verbeugt sich vor Mayer
Silbermedaillen-Gewinner Innerhofer, selbst "überglücklich", zog vor dem großen Sieger Mayer den Hut. "Er ist sensationell gefahren, Matthias wird uns in den nächsten Jahren noch ziemlich ärgern." Kjetil Jansrud war mit Bronze "super zufrieden", ja geradezu überrascht. "Ich habe mir keine allzu großen Hoffnungen gemacht", so der Norweger.
Zweitbester Österreicher wurde Max Franz (+0,80) als Neunter, Georg Streitberger (+1,63) landete auf Platz 17, Klaus Kröll (+2,27) wurde wurde 22.
Pum staunt über Mayers "Lockerheit"
Im ÖSV-Team war man nach dem Auftakt nach Maß glücklich und erleichtert. "Mir gefällt das irrsinnig. Mir gefällt es für den Matthias, aber auch für die ganze Mannschaft. Österreich hat wieder einen Olympiasieger in der Abfahrt", freute sich Sportdirektor Hans Pum, der ebenfalls die Unbeschwertheit als Mayers größten Trumpf sah: "Man hat in letzter Zeit schon gesehen, dass er selbstsicherer fährt. Er fährt mit einer gewissen Lockerheit, das macht schon etwas aus."
Zu den ersten Gratulanten im Ziel zählte auch ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel, der bei der sogenannten Flower Ceremony unmittelbar nach dem Rennende die Blumen überreichen durfte. Um 10.06 Uhr sprang Mayer dann zum ersten Mal aufs oberste Treppchen des Olympia-Podests und startete damit offiziell seinen Feier-Marathon.
Das Ergebnis:
Rang | Läufer | Nation | Zeit | Rückstand |
1 | MAYER Matthias | AUT | 2:06.23 | |
2 | INNERHOFER Christof | ITA | 2:06.29 | +0.06 |
3 | JANSRUD Kjetil | NOR | 2:06.33 | +0.10 |
4 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 2:06.52 | +0.29 |
5 | GANONG Travis | USA | 2:06.64 | +0.41 |
6 | JANKA Carlo | SUI | 2:06.71 | +0.48 |
7 | FILL Peter | ITA | 2:06.72 | +0.49 |
8 | MILLER Bode | USA | 2:06.75 | +0.52 |
9 | FRANZ Max | AUT | 2:07.03 | +0.80 |
10 | GUAY Erik | CAN | 2:07.04 | +0.81 |
11 | PARIS Dominik | ITA | 2:07.13 | +0.90 |
12 | HEEL Werner | ITA | 2:07.16 | +0.93 |
13 | FEUZ Beat | SUI | 2:07.49 | +1.26 |
14 | DEFAGO Didier | SUI | 2:07.79 | +1.56 |
15 | KÜNG Patrick | SUI | 2:07.82 | +1.59 |
16 | POISSON David | FRA | 2:07.83 | +1.60 |
17 | STREITBERGER Georg | AUT | 2:07.86 | +1.63 |
18 | THEAUX Adrien | FRA | 2:07.89 | +1.66 |
19 | THOMSEN Benjamin | CAN | 2:08.00 | +1.77 |
20 | BANK Ondrej | CZE | 2:08.24 | +2.01 |
21 | HUDEC Jan | CAN | 2:08.49 | +2.26 |
22 | KRÖLL Klaus | AUT | 2:08.50 | +2.27 |
23 | GLEBOV Alexander | RUS | 2:08.96 | +2.73 |
24 | OSBORNE-PARADIS Manuel | CAN | 2:09.00 | +2.77 |
25 | FAYED Guillermo | FRA | 2:09.03 | +2.80 |
26 | NYMAN Steven | USA | 2:09.15 | +2.92 |
27 | ZRNCIC-DIM Natko | CRO | 2:09.80 | +3.57 |
28 | SULLIVAN Marco | USA | 2:10.10 | +3.87 |
29 | TERRA Ferran | SPA | 2:11.43 | +5.20 |
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