Tolle ÖSV-Bilanz

Erstmals seit 2002 beide großen Kugeln erobert

Sport
16.03.2014 15:26
Erstmals seit 2002 sind wieder beide große Kristallkugeln in das Lager des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) gegangen. Die Alpinen eroberten in dem am Sonntag in Lenzerheide beendeten Winter 2013/2014 18 Siege, 20 zweite und 22 dritte Plätze plus einen dritten Rang im Teambewerb. In der Vorsaison lautete die Bilanz 11/27/19. Insgesamt neun ÖSV-Athleten standen ganz oben auf dem Podest.

"Zwei große Kugeln sind eine großartige Geschichte, damit hat man auch vor der Saison nicht rechnen können. Umso erfreulicher ist, dass es so aufgegangen ist", jubelte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum über die Erfolge von Anna Fenninger und Marcel Hirscher. Sonntag kamen noch Tagessiege und kleines Kristall für Hirscher im Slalom und Fenninger im Riesentorlauf dazu (siehe Infobox). Inklusive Ehrungen für die Damen-und Herren-Mannschaften sowie den Nationencup erklang am Sonntag in Lenzerheide gleich neunmal die österreichische Hymne.

Großes Pum-Lob für Fenninger
Generell sein es "eine Wahnsinnssaison", "ein außergewöhnliches Jahr" gewesen, sagte Pum. Spezielles Lob ließ er auch der 24-jährigen Fenninger zukommen. "Sie ist ganz aufgestiegen, sie ist eine Sensation." Und vor Hirscher zog er den Hut. "Wie er dem immensen Druck immer wieder standhält und dann auf den Punkt genau Bestleistungen abruft, das verdient allergrößten Respekt." Der österreichischen Skifan jedenfalls könne mit dieser Saison sehr zufrieden sein.

Die im Herren-Riesentorlauf von Hirscher um 1/100 Sekunden verpasste kleine Kristallkugel hätten man "natürlich gern gehabt", aber man müsse Ted Ligety zu einer "tolle Saison" gratulieren. Außerdem lebe der Sport von so spannenden Rennen. "Ich freue mich auch, dass ein Raich, eine Görgl wieder auf das Podest gefahren sind. "Es sind viele erfreuliche Sachen passiert, man darf aber nicht übersehen, dass es auch Schwächen gibt, die man ausmerzen muss. Wir werden analysieren und dann die Weichen für die Zukunft stellen."

Rennsportleiter Berthold stolz auf Hirscher
Auf Herren-Seite lautete die Bilanz 9/11/11 (7/16/11 in der Saison davor), Hirscher holte fünf Siege, Hannes Reichelt, Georg Streitberger, Matthias Mayer und Mario Matt je einen. Rennsportleiter Mathias Berthold war stolz auf Hirscher, wie er mit der Drucksituation im Riesentorlauf, in dem es um die Große Kristallkugel ging, umgegangen war. "Er hat das bravourös gelöst", sagte der Vorarlberger.

Pum strich hervor, dass es gelungen sei, "im Speedbereich eine junge, schlagkräftige Mannschaft aufzubauen". Besonders in Erinnerung bleibe natürlich der Triumph von Reichelt in Kitzbühel. "Der erscheint angesichts seiner Rückenprobleme im Nachhinein fast wie ein Wunder". In den technischen Disziplinen fehle hingegen die Breite im Spitzenfeld.

Damen deutlich besser als vergangene Saison
Auf Damen-Seite sorgten Anna Fenninger (vier Siege), Marlies Schild und Elisabeth Gögl (je zwei) sowie Andrea Fischbacher für neun Siege. Die Bilanz 9/9/11 fiel damit deutlich besser aus als im Winter davor (4/11/8). "In Summe war es eine sehr schöne Saison, aber man darf nicht immer alles nur an Ergebnisse messen. Man muss auch darüber hinaus versuchen zu sehen, wo man steht", sagte Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum, der seine erste Saison im Amt war.

Das betreffe Läuferinnen, die nicht auf dem Podest gelandet sind, aber auch Europacupläuferinnen, die nachrücken sollen. "Das sind die Themen, die uns beschäftigen. Wie wir uns entwickeln, in welche Richtung wir gehen. Da warten auf uns sicher ein paar sehr interessante Aufgaben, ob wir das auch entsprechend adaptieren und umsetzen können."

Bei Damen Aufholbedarf im Riesentorlauf
Den Gesamtweltcupsieg von Fenninger sah er als "i-Tüpfelchen" einer Saison, in der ein deutlicher Aufwärtstrend in der Abfahrt festzustellen gewesen war. Aufholbedarf gibt es hingegen im Riesentorlauf. "Auch wenn es nach Siegen gezählt die erfolgreichste Disziplin war. Aber es ist eine gewisse mannschaftliche Schwäche zum Vorschein gekommen."

Bei den Damen, sagte Sportdirektor Pum, sei man insgesamt sehr gut aufgestellt und in allen Disziplinen konkurrenzfähig gewesen. Marlies Schild stieg zur Slalom-Rekordsiegerin auf. "Die Erfolge von Niki Hosp und Andrea Fischbacher freuen mich ganz besonders, da sie gezeigt haben, dass harte Arbeit auf Dauer belohnt wird", sagte er.

In den Trainerteams sind keine gröberen Personal-Entscheidungen zu erwarten. Noch nicht klar ist, ob Marlies Schild und auch Nicole Hosp (Kriechbaum: "Sie braucht eine gewisse Bedenkzeit") weitermachen, bei Kathrin Zettel bleibt abzuwarten, wie sie ihre immer wieder auftretenden gesundheitliche Probleme in den Griff bekommt. Bei den Herren stehen Fragezeichen hinter Benjamin Raich, Manfred Pranger, Reinfried Herbst und Mario Matt.

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(Bild: KMM)



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