"Das Gebiet, auf dem der Güterterminal entstehen soll, ist der einzige grüne Bereich, der den Südosten Wiens mit frischer Luft versorgt. Diese Landschaft darf nicht zerstört werden", meint Helmut Zinzenheim, Sprecher der Kleingärtner. Er weist dabei auf den Haschahof hin, den bekannten Bio-Bauernhof, der seine Felder durch die Errichtung des Güterterminals entweder aufgeben oder eine starke Verkleinerung in Kauf nehmen müsste.
Abfahrt von der S1 zum Terminal?
Eine weitere Gefahr für die Lebensqualität in diesem Teil Wiens sehen die Kleingärtner in den Verkehrsanbindungen für den Terminal. Geplant ist eine Abfahrt von der S1 zu den Bahnanlagen. Aber auch die seit Jahren diskutierte A24 ist trotz hoher Kosten noch nicht "gestorben" - es ist dies die Verbindungsspange von der S1 zur ohnehin stauanfälligen Hansson-Kurve auf der Südosttangente. Nahe der Einmündung der unterirdisch projektierten Autobahn in die A23 befinden sich aber eine Volks- und eine Hauptschule.
Ob die Ausfahrt der S1, die im Bauprogramm der ASFINAG enthalten ist, tatsächlich errichtet wird, steht noch in den Sternen, ebenso herrscht keine Klarheit über die A24. Zinzenheim: "Wir würden gerne die genauen Pläne erfahren, da wir als Anrainer betroffen sind, aber wir bekommen von der ASFINAG keine Auskünfte." Kommt die Abfahrt Rothneusiedl jedoch nicht, dann droht den Siedlern eine Verkehrslawine aus Richtung Favoriten, denn es werden rund 2.200 Pkws und Lkws pro Tag erwartet.
Was geschieht in Rothneusiedl?
Als den "Gefahrenherd" Nummer zwei für die Zerstörung des Grüngürtels sehen die Anrainer die drohende Verbauung von Rothneusiedl. Das Stadion und Frank Stronachs umstrittenes Einkaufszentrum sind zwar vorerst vom Tisch, zudem setzen dem sozialen Wohnbau die hohen Grundstückspreise Grenzen – aber dass die U1 einfach "ins Grüne" verlängert wird, daran glauben die Bürger nicht. Der Baubeginn war allerdings schon für 2010 vorgesehen...
von Erich Vorrath, Kronen Zeitung
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