ÖAMTC-Test zeigt:

Jeder achte Radfahrer querte Kreuzung bei Rot

Österreich
28.07.2015 17:52
Alleine im Vorjahr wurden in Wien 916 Radfahrer verletzt oder getötet, die Unfallzahlen steigen. Jetzt erhielt die "Krone" dazu eine interessante Studie des ÖAMTC: Verkehrsexperten beobachteten bei einer großen Ampelkreuzung 624 Radfahrer - gleich 75 missachteten das Rotlicht, also zwölf Prozent.

"Ja, wir haben in Wien ein Problem mit der Regeltreue von Radfahrern. Selbst bei einer großen Kreuzung wie am Schwarzenbergplatz halten sich zwölf Prozent der Radfahrer nicht an das Rot der Ampel", kommentiert ÖAMTC-Bereichsleiter Bernhard Wiesinger das Ergebnis der aktuellen Studie. Die Erkenntnisse im Detail:

  • 624 Radfahrer wurden beim Überqueren der Kreuzung beobachtet.
  • 25 von ihnen warteten gar nicht bei Rot und radelten sofort über die Kreuzung.
  • 13 fuhren verspätet in die Kreuzung ein (Umschaltung von Grün auf Rot bereits erfolgt).
  • 24 starteten verfrüht (Ampel noch auf Rot),
  • 13 "Schummler" radelten ganz nahe der großen Kreuzung bei Rot über die Querfahrbahn.

Insgesamt haben somit zwölf Prozent der beobachteten Radfahrer die Signale missachtet. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum wurden an der Kreuzung 1.177 Autofahrer registriert. Einer wurde bei Rot erwischt (= 0,085 Prozent), 31 fuhren bei Gelb über die Kreuzung (= 2,6 Prozent). Auch das Ampel-Verhalten der Fußgeher wurde analysiert: Von den 456 Fußgehern gingen immerhin fünf bei Rot (= 1,1 Prozent).

Autobesitzer am Rad noch undisziplinierter?
Dieses Zwischenergebnis werde ein Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen des ÖAMTC sein, sagt Bernhard Wiesinger: "DIE Radfahrer und DIE Autofahrer gibt es ja längst nicht mehr. Unsere Experten werden jetzt untersuchen, ob sich das Verkehrsverhalten der Wiener ändert, wenn man vom Pkw aufs Rad umsteigt - wenn ja, dann hätten wir ein massives Problem."

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