Erstmals seit 2008

Gaspreise steigen in Wien ab 1. April um rund neun Prozent

Wien
10.03.2011 15:30
Die Wiener haben heuer nicht nur mit hohen Treibstoffpreisen (siehe Infobox) zu kämpfen, denn mit 1. April kommt eine weitere Energieteuerungswelle auf die Bundeshauptstadt zu. Der Gaspreis wird erstmals seit Oktober 2008 wieder angehoben und zwar gleich um 9,6 Prozent, teilte die Energieallianz Austria (EAA) am Donnerstag mit. Freiheitliche und Volkspartei kritisierten die Erhöhung scharf und forderten die Stadt und Wien Energie auf, "diese Mehrbelastung nicht auf die Wienerinnen und Wiener abzuwälzen!"

Ein durchschnittlicher Haushaltskunde mit einem Jahresgasverbrauch von 10.700 kWh (eine drei- bis vierköpfige Familie im städtischen Bereich) muss mit Mehrkosten von rund 71,50 Euro pro Jahr rechnen. Auch Niederösterreich und das Burgenland sind von der durchschnittlichen Erhöhung um 9 Prozent betroffen.

Der Strompreis wird in den EAA-Heimmärkten hingegen nur im Burgenland angehoben und zwar um 3,31 Prozent, in Niederösterreich und Wien sind derzeit keine Preiserhöhung vorgesehen.

Erste Gaspreiserhöhung seit 2008
Die EAA - die gemeinsame Vertriebstochter von EVN, Wien Energie und BEWAG/BEGAS - hatte im November 2008 den Gaspreis um 20 Prozent angehoben. In drei Preissenkungen wurde die Preiserhöhung dann wieder zurückgenommen, so EAA-Sprecher Peter Koller. Die jetzige Anhebung sei aufgrund des drastischen Anstieges des Erdölpreises - um mehr als 60 Prozent seit Dezember 2009 - notwendig geworden.

VP: Rot-Grün dreht kräftig an Gebührenschraube
VP-Wien Landesgeschäftsführer Alfred Hoch kritisierte in seiner Reaktion auf die angekündigte Gaspreiserhöhung vor allem die Stadtverwaltung, die bereits "über Jahre hinweg insgesamt über 400 Millionen Euro zu viel an Gebühren für Kanal, Wasser und Abfall von den Bürgerinnen und Bürgern Wiens eingenommen" hätte.

Hochs Parteikollege Norbert Walter, Wohnbausprecher der VP Wien, schlug in die gleiche Kerbe: "Keine 120 Tage nach Amtsantritt lässt Rot-Grün in Wien damit die Katze aus dem Sack und dreht kräftig an der Gebührenschraube", so Walter. Die Wohnkosten würden durch die Erhöhung massiv steigen.

FP: Maßnahme trifft sozial Schwache am heftigsten
"Die Wiener würden schon jetzt um 29 Prozent mehr für ihr Gas berappen müssen als noch vor fünf Jahren", so Wiens FP-Klubchef Johann Gudenus in seiner Reaktion auf die Erhöhung. Damit schiebe sich Wien Energie österreichweit unter die Top-Drei der Gas-Abzocker. Was Gudenus besonders empört: "Diese Maßnahme trifft natürlich die sozial Schwachen am heftigsten. Dass ausgerechnet die SP-Regierung das betreibt, ist einfach nur schockierend."

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