Genie oder Wahnsinn

Bilderbuch: “Schick Schock” ist ein Klangerlebnis

Musik
05.03.2015 16:49
Ihr Hit "Maschin" wurde auf YouTube über 1,5 Millionen Mal angeklickt, die Songtexte polarisieren wie bei kaum einer anderen deutschsprachigen Pop-Band und mit ihrem Mix aus Kunst und Kitsch sorgen sie für ausverkaufte Konzerte am laufenden Band. Obwohl sie (noch) nicht auf Ö3 gespielt werden, sind sie die absoluten Shootingstars der hiesigen Musiklandschaft. "Krone"-Redakteurin Anna Richter-Trummer ging dem Phänomen Bilderbuch auf den Grund und sprach mit Sänger Maurice Ernst über geplante Provokation, den Songcontest und "Schick Schock".
(Bild: kmm)

"Krone": Ihr werdet ja als "Retter der Popmusik" bezeichnet. Seid ihr von eurem Erfolg überrascht?
Maurice Ernst: Wir hatten zehn Jahre Zeit, um uns darauf vorzubereiten, es war ein stetiger Weg nach vorne.

"Krone": Du bist ja der Leadsänger..?
Ernst: Ich konnte nicht so gut Gitarre spielen, deshalb hat mich unser Bassist Peter gefragt, ob ich nicht lieber singen möchte. (lacht)

"Krone": Eure Texte sind extrem provokativ, etwa "Es tropft dein feuchter Blick"...
Ernst: Die Österreicher lieben und hassen doch Provokation. Mir ist es eigentlich wurscht, ob man uns mag, Erfolg passiert doch auch dank einer gewissen "Fuck it"-Einstellung.

"Krone": In Deutschland werdet ihr schon in großen Radios gespielt, aber auf Ö3 nicht?
Ernst: Ja, lustig, gestern haben sie zum ersten Mal angefragt – nach zehn Jahren! Das Versprechen, dass sie "Willkommen im Dschungel" auch auf Ö3 spielen, ist aber mit Vorsicht zu genießen. In Deutschland spielen uns auch die großen Radios wie 1Live mit mehr als einer Million Hörern. Als guter Musiker will man Respekt und Gleichberechtigung – auch im Radio.

"Krone": Warum habt ihr euch nicht für den Songcontest beworben?
Ernst: Ich mache Musik für mich selbst, so ein Wettbewerb entspricht nicht meinem Naturell. Covers zu singen genügt mir nicht. Ich bin absolut kein Gegner des Songcontests, aber da geht es mir viel zu viel um die Show und nicht um die Musik und die Band.

"Krone": Was ist euer Geheimrezept für den Erfolg?
Ernst: Wir besitzen eine gewisse Grundsexyness. Wenn wir auf die Bühne gehen, dann fließt die Musik durch uns durch und genau das macht unsere Sexyness aus. Wir sind brave Arbeiter und freuen uns, dass wir als österreichische Band von der Musik auch leben können.

"Krone": Stichwort "Schick Schock" – was wollt ihr damit aussagen?
Ernst: "Schick Schock" ist ein Gefühl, das sich um das Album spannt. Unsere Sounds schneiden sich in das Ohr hinein. Somit ist "Schick Schock" nicht nur ein Wort, sondern ein Klangerlebnis!

"Krone": Warum eigentlich "Bilderbuch"?
Ernst: Mit 15 haben wir uns die Frage gestellt, was wir singen sollen? Wir haben dann einfach Kinderbücher vertont, Struwwelpeter und Zappelphilipp. So ist es zu Bilderbuch gekommen.

"Krone": Worauf seid ihr echt stolz?
Ernst: Wir sind die erste erfolgreiche österreichische Popband nach Falco. Dabei singen wir auf Deutsch – unser Sound ist eben international.

Bilderbuch live in Concert in Wien: Am 1.4. (ausverkauft) und am 18.6. in der Arena. Alle Konzerttermine auf bilderbuch-musik.at.

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