Alarmstufe Rot

“Al Kaida Wien” ruft zu bewaffnetem Kampf auf

(Bild: dpa/Mohammed Saber)

"Alarmstufe Rot" beim Bundesamt für Verfassungsschutz – seit dem Wochenende laufen die Ermittlungen gegen drei "Größen" aus der rechtsradikalen Szene auf Hochtouren. Zudem wurden Waffen und Munition beschlagnahmt. Und jetzt sorgt auch noch der Internet-Blog einer Gruppe "Al Kaida Wien" für Wirbel.

"Zwei Brüder haben es leider immer noch nicht verstanden, warum es 'alQ-Wien' geht. Sie werden in Zukunft nicht mehr an unseren Treffen teilnehmen. Aber auch sie werden den wahren Willen Allahs noch erfahren, auch wenn es vielleicht im Jenseits sein wird" – nur einer von Dutzenden Einträgen auf einer radikalislamischen Homepage, die sich den Namen "alQ Wien" gab und sich unter Islamisten großer Beliebtheit erfreut. Unverblümt wird unter anderem zum bewaffneten Kampf für den Glauben aufgerufen.

"Islamisten nutzen Österreich als Rückzugsgebiet"
Ein Islam-Experte analysiert für die "Krone": "Das 'alQ' auf dem Blog kann eindeutig als Abkürzung für die englischsprachige Bezeichnung der Al Kaida gesehen werden. Die Islamisten nutzen Österreich als Rückzugsgebiet, weil bei uns viele Fälle von der Staatsanwaltschaft fallen gelassen werden." Derzeit ermittelt das Landesamt für Terrorismusbekämpfung gegen insgesamt vier moslemische Homepages.

Verfassungsschützer bekämpfen auch rechte Szene
Aber auch in der rechtsextremen Szene sind die Verfassungsschützer derzeit höchst aktiv. 2009 gab es insgesamt 791 Anzeigen. Zuletzt gab es Hausdurchsuchungen bei drei einschlägig bekannten "Szenegrößen". Kalaschnikows wurden beschlagnahmt, Propaganda-Material sichergestellt.

von Gregor Brandl und Amer Albayati, Kronen Zeitung