Bruder attackiert

Zwei Mädchen (13) planten Ermordung von Familie

Polizei in Frankreich (Symbolfoto)

(Bild: APA/AFP/Jean-Pierre Clatot)

Zwei 13-jährige Schülerinnen sollen in der südfranzösischen Ortschaft Narbonne geplant haben, die Familie eines der Mädchen zu töten. Laut den Ermittlern begannen die Freundinnen auch mit der konkreten Umsetzung der Tat: Sie attackierten den kleinen Bruder eines der Mädchen mit einem Messer und verletzten ihn schwer.

Die Ermittler zeigten sich am Dienstagabend schockiert und ratlos, was das Motiv der 13-Jährigen angeht. "Für mich und meine Kollegen ist es das erste Mal, dass wir es mit einem Mordversuch von zwei so jungen Mädchen zu tun haben", sagte Staatsanwalt David Charmatz.

Mädchen wollte Eltern und Bruder (6) töten
Eines der Mädchen wollte demnach ihre Eltern und ihren sechsjährigen Bruder töten und sagte dies auch offen vor Leuten. Das andere Mädchen sollte die Tat offenbar ausführen, wie die Ermittler unter anderem auf Grundlage von SMS der Freundinnen herausfanden.

Bereits Ende März hatte eines der Mädchen im Elternhaus ihrer Freundin deren kleinem Bruder mit einem Messer in den Nacken gestochen. Die Eltern brachten den Sechsjährigen zum Arzt, der aber nur von einer kleinen Wunde ausging und diese nähte. Als sich der Zustand des Kindes rapide verschlechterte, wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Dort erst entdeckten die Ärzte, dass die Wunde drei Zentimeter tief war und das Messer die harte Hirnhaut verletzt hatte - die Mediziner alarmierten die Staatsanwaltschaft, die umgehend Ermittlungen gegen die Mädchen einleiteten.

Angriff auf Bruder "der Beginn dessen, was folgen sollte"
Was die Mädchen antrieb, ist den Ermittlern bisher ein Rätsel. Die 13-Jährigen hätten bei Verhören gleichgültig gewirkt, ohne sich der Schwere ihres Vorhabens bewusst zu sein. Sie hätten offenbar einen "festen Plan" gehabt, sagte Staatsanwalt Charmatz. Es stelle sich die Frage, ob der Angriff auf den kleinen Bruder "der Beginn dessen war, was folgen sollte". Allerdings habe nach der Messerattacke "alles aufgehört".

Die Mädchen stammen aus Mittelklassefamilien und werden von den Ermittlern als allgemein eher unauffällig beschrieben. Zuletzt waren sie aber in der Schule aufgefallen, weil sie sich in die Unterarme ritzten.