Brisante Sager

“Zonenwachtel” Merkel rügt polternden CDU-Kollegen

(Bild: AP)

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einen Streit zwischen ihrem CDU-Parteikollegen Volker Kauder und SPD-Familienministerin Manuela Schwesig eingeschaltet. Kauder hatte Schwesig als "weinerlich" bezeichnet, womit er laut Merkel zu weit ging. Die Kanzlerin entschuldigte sich für Kauder.

Dem CDU-Fraktionschef wurden von deutschen Medien und Politikern Macho-Allüren vorgeworfen. Im Zuge der Debatte um die Frauenquote hatte Kauder in Richtung Schwesig verlauten lassen: "Die Frau Familienministerin soll nicht so weinerlich sein."

Ab 2016 sollen 30 Prozent der Aufsichtsratsposten von gut 100 deutschen Top-Unternehmen weiblich besetzt sein. Obwohl sich CDU/CSU und SPD darauf geeinigt hatten, halten Teile der CSU die Quotenregelung nach wie vor für eine "zusätzliche Belastung" für die ohnehin schon lahmende deutsche Wirtschaft.

Familienministerin Manuela Schwesig (SPD)

(Bild: APA/EPA/Hannibal Hanschke)

Volker Kauder (CDU)

(Bild: dpa/Wolfgang Thieme)

"Es tut mir wirklich leid"
Wie andere Parteimitglieder fürchtet Merkel nun wohl um die Gunst der Wählerinnen und klopfte ihrem Kollegen Kauder prompt mahnend auf die Finger, berichtet der "Spiegel". Der Sager Kauders tue ihr "wirklich leid", wird Merkel zitiert, "das geht so nicht."

Für Schwesig, die Opfer eines "peinlichen" Angriffs geworden sei, hatte die Bundeskanzerlin auch noch tröstende Worte parat: Sie, Merkel, habe man früher "Zonenwachtel" (übersetzt etwa: sekkante Ostdeutsche) genannt. Heute kann Deutschlands mächtigste Frau darüber lächeln.