Sparpolitik

Zehntausende Iren protestierten gegen Wassergebühr

Ausland
01.11.2014 19:18
Zehntausende Iren haben am Samstag gegen die Sparpolitik ihrer Regierung protestiert. Auslöser der Demonstrationen, die im ganzen Land stattfanden, war die geplante Einführung von Wassergebühren. Allein im Zentrum der Hauptstadt Dublin versammelten sich 20.000 Menschen. Bisher wurde die Wasserversorgung durch Steuern finanziert. Mit den neuen Gebühren wird ein Durchschnittshaushalt wahrscheinlich zwischen 200 und 400 Euro im Jahr bezahlen müssen.

2010 wegen der Rettung maroder Banken in eine tiefe Krise gerutscht, hatte sich Irland im Rahmen des internationalen Hilfsprogrammes verpflichtet, die Wassergebühren einzuführen. Ausnahmen soll es zwar geben, es gibt aber keine Anzeichen, dass der Plan insgesamt fallen gelassen wird. Die Iren hatten härtere Einschnitte jahrelang vergleichsweise gelassen hingenommen. Experten zufolge entlädt sich mit den Protesten gegen die Wassergebühren nun ihre Verärgerung.

"Es geht nicht nur ums Wasser"
Viele Iren beklagen, dass dieser Aufschwung bei ihnen nicht ankomme. "Es geht nicht nur um Wasser. Es geht um die vergangenen fünf Jahre", sagte ein 55-jähriger Schildermaler. Er habe sein Auto abschaffen und seine Lebens- und Krankenversicherung kündigen müssen. In diesem Jahr habe er nachdenken müssen, ob er sich neue Schuhe kaufen könne. "So weit sind wir gekommen. Das Maß ist voll."

Der Inselstaat hatte nach der Krise in Folge der Bankenrettung schließlich selbst von den Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds vor der Pleite gerettet werden müssen. Im vergangenen Jahr konnte die Regierung das Hilfsprogramm beenden und erwartet 2014 wieder ein Wirtschaftswachstum von knapp fünf Prozent.

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