Riesiger Ölteppich

Weltgrößter Mangrovenwald in Bangladesch bedroht

Ausland
11.12.2014 18:30
Im größten Mangrovenwald der Erde im Flussdelta zwischen Bangladesch und Indien droht eine Umweltkatastrophe großen Ausmaßes. Nach der Havarie eines Tankschiffes bewegte sich am Donnerstag ein Ölteppich auf die Küste zu, der seltene Tierarten wie Irrawaddy- und Ganges-Delfine, Otter sowie bengalische Tiger bedroht.

Der für das 10.000 Quadratkilometer große Gebiet der Sundarbans in Bangladesch zuständige Oberförster Amir Hossain sagte, an der Küste gebe es bereits schwarze Ölablagerungen. Insgesamt sei ein 60 Kilometer langer Küstenstreifen betroffen, Mangrovenbäume, Plankton und verschiedene Fischarten seien bedroht.

Tanker nach Kollision gesunken
Der Tanker war am Dienstag im Delta des Flusses Schela mit einem Frachtschiff kollidiert und gesunken. Er soll 350.000 Liter Öl geladen haben. Zwei 120.000 Liter Öl fassende Tanks blieben nach Angaben des Schifffahrtsministeriums unbeschädigt, aus vier weiteren lief das Öl demnach aber aus.

Ein Spezialschiff der Regierung mit 10.000 Liter eines Mittels zur Auflösung des Ölteppichs war den Angaben zufolge unterwegs zur Unglücksstelle. Der Tanker sei inzwischen geborgen und chemisches Puder zum Binden des Öls versprüht worden, berichtete die Zeitung "Dhaka Tribune" am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe.

Tier und Pflanzenwelt "schwer getroffen"
Die Sundarbans liegen im Delta von mehreren Flüssen - darunter Ganges und Brahmaputra - zwischen Indien und Bangladesch. Der Sunderbarns-Nationalpark ist UNESCO-Weltnaturerbe. Dort leben unter anderem bengalische Tiger, rund 260 Vogelarten, verschiedene Delfine, Krokodile und Pythons.

"Die Tier- und Pflanzenwelt in den Flüssen wird schwer getroffen, weil sie durch das Öl auf der Wasseroberfläche keinen Sauerstoff bekommt", erklärte am Mittwoch der Umweltexperte Faruk Ahmed von der Universität in Khulna in Bangladesch.

Naturschützer spricht von "nationalem Desaster"
Rubayat Mansur von der Naturschutzorganisation Wildlife Conservation sprach am Unglücksort von einem "nationalen Desaster". Den Behörden warf er vor, zu wenig zur Schadensbegrenzung zu unternehmen. Die Luft sei giftig, Fischer berichteten bereits über verendete Fische. Besonders bedroht seien demnach Krebse.

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