Botschafter-Tod

Weißes Haus gibt zu: ‘In Bengasi ist was schiefgelaufen’

Ausland
10.10.2012 22:27
Das Weiße Haus hat eingeräumt, dass es vor der tödlichen Attacke auf das US-Konsulat in der libyschen Stadt Bengasi Sicherheitsmängel gab. "Es steht außer Frage, dass etwas schiefgelaufen ist, wenn vier Amerikaner getötet wurden", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, am Mittwoch in Washington.

Carney äußerte sich vor dem Hintergrund einer Kongressanhörung am Mittwoch, in der es um die Sicherheitslage vor der Attacke ging. Die Debatte stand sichtlich im Zeichen des US-Präsidentenwahlkampfs.

"Schutzmaßnahmen für das Konsulat waren gering"
Bei dem Angriff waren US-Botschafter Christopher Stevens und drei weitere Mitarbeiter ums Leben gekommen (siehe Infobox). Vor allem die Republikaner verlangen Aufklärung darüber, wie es zu dem tödlichen Anschlag kommen konnte. Sie lasten dem Außenministerium an, dass die Schutzmaßnahmen trotz Warnungen nicht genügend verstärkt worden seien, obwohl das Botschaftspersonal darum ersuchte.

Ein US-Offizier, der in diesem Jahr ein Sicherheitsteam in Libyen geleitet hat, bestätigte dies in der Anhörung. Die Schutzmaßnahmen für das Konsulat seien gering gewesen, beklagte Oberstleutnant Andrew Wood. Der für die Region zuständige Sicherheitsoffizier habe sich vergeblich um zusätzliches Personal zum Schutz der Botschaft bemüht.

"Angriff kam überraschend"
Zuvor hatten Regierungsbeamte erstmals Details über den Ablauf der Terrorattacke enthüllt. Demnach waren Dutzende bewaffnete Männer daran beteiligt. Der Angriff sei nach einem ruhigen Tag überraschend gekommen, es habe vorher keine Hinweise gegeben, schilderten die Beamten laut Medienberichten die Situation.

Den Angaben zufolge gab es erste Anzeichen kurz vor 22 Uhr Ortszeit. Es seien laute Rufe, Schüsse und Explosionen zu hören gewesen. Die Angreifer seien dann von Gebäude zu Gebäude gestürmt. Der Botschafter und zwei Konsulatsmitarbeiter hätten sich zunächst in einen Schutzraum geflüchtet. Nachdem die Angreifer das Gebäude in Brand gesteckt hätten, seien sie aber nach Luft ringend in ein Badezimmer gerannt. Stevens habe es nicht mehr aus dem Badezimmer geschafft.

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