Goebbels, Speer & Co

Was aus der Führung des Dritten Reiches wurde

Ausland
09.05.2015 11:54
Vor 70 Jahren war ihre Schreckensherrschaft vorbei. Am 30. April 1945 hat Adolf Hitler, der "Führer" des zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so großen Großdeutschen Reiches im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin mit einem Schuss den Kopf seinem Leben ein Ende gesetzt. Wenige Tage später, am 8. Mai, trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Der Zweite Weltkrieg in Europa war beendet.

Mit dem Ende des Krieges vor 70 Jahren war auch das Schicksal der politischen Führer der Nazi-Diktatur entschieden. Viele wurden in den Nürnberger Prozessen als Kriegsverbrecher zum Tode oder zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, einige begingen Selbstmord. Das wurde aus der einstigen Nazi-Führung:

ADOLF HITLER (1889 - 1945):
Am 29. April heiratete der "Führer" seine langjährige Freundin Eva Braun, einen Tag später beging des Paar im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin Selbstmord. Eva Hitler nahm Gift, Hitler erschoss sich. Die Leichen wurden verbrannt, die Reste von russischen Soldaten verscharrt.

MARTIN BORMANN (1900 - 1945):
Als Chef der Parteikanzlei und vor allem als Hitlers Sekretär gehörte er zu den "grauen Eminenzen" des Nazi-Regimes. Jahrzehntelang hielt sich das Gerücht, Bormann sei in den letzten Kriegstagen noch die Flucht ins Ausland gelungen. Im Jahr 1972 wurden seine sterblichen Überreste aber bei Bauarbeiten in Berlin entdeckt, 1988 die Identität mittels DNS-Analyse bewiesen.

KARL DÖNITZ (1891 - 1980):
Als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine genoss er Hitlers Vertrauen und wurde nach dessen Tod Reichspräsident und "Führer". Er wurde 1946 wegen Führens von Angriffskriegen und Kriegsverbrechen schuldig gesprochen und zu zehn Jahren Haft verurteilt, die er bis zum 1. Oktober 1956 vollständig verbüßte. Er starb 1980.

ADOLF KARL EICHMANN (1906 - 1962):
Der SS-Obersturmbannführer und "Leiter des Judenreferates" im Reichssicherheitshauptamt gilt als Chef-Organisator des Holocausts. Er entkam nach Südamerika und wurde 1960 durch den Geheimdienst Mossad nach Israel entführt. In einem Prozess wurde Eichmann dort 1962 zum Tode verurteilt und gehenkt.

JOSEPH GOEBBELS (1897 - 1945):
Goebbels gehörte als "Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda" und von 1944 an als "Generalbevollmächtigter für den totalen Kriegseinsatz" zum engsten Kreis um Hitler. Er und seine Frau begingen Ende April 1945 im Führerbunker mit Zyankali Selbstmord, nachdem sie zuvor ihre sechs Kinder vergiftet hatten.

HERMANN GÖRING (1893 - 1946):
Göring befehligte im Krieg die Luftwaffe und gehörte als Reichsmarschall zum engsten Kreis um Hitler. Göring versuchte zu fliehen, wurde aber von US-Soldaten festgenommen. In Nürnberg wurde er 1946 zum Tode verurteilt und verübte dann in seiner Zelle Selbstmord mit Zyankali.

RUDOLF HEß (1894 - 1987):
Heß wurde 1925 Hitlers Privatsekretär und schon 1933 "Stellvertreter des Führers". Er wurde in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt. 1987 beging er im Kriegsverbrechergefängnis Spandau in Berlin Selbstmord. Rechtsextremisten sehen ihn als Märtyrer.

HEINRICH HIMMLER (1900 - 1945):
Als "Reichsführer SS", Chef der GeStaPo, Polizeichef und Innenminister kontrollierte Himmler alle Bereiche des totalitären Staates und beaufsichtigte die Konzentrationslager. 1945 misslang ihm die Flucht. Er beging in britischer Kriegsgefangenschaft Selbstmord durch Zynkali, seine Leiche wurde irgendwo in der Lüneburger Heide begraben.

ERNST KALTENBRUNNER (1903 - 1946)
Der Österreicher Ernst Kaltenbrunner war als Chef der Sicherheitspolizei und des Reichsicherheitshauptamts einer der Mitarchitekten des Programms der Judenvernichtung. Der SS-Führer in Österreich wurde als Kriegsverbrecher in Nürnberg zum Tode verurteilt und exekutiert.

JOACHIM VON RIBBENTROP (1893 - 1946):
Von Ribbentrop war ab 1938 Außenminister. In Nürnberg wurde er zum Tode verurteilt und 1946 gehenkt.

BALDUR VON SCHIRACH (1907 - 1974):
Der "Jugendführer des Deutschen Reiches" gilt als Verführer der Jugend im Nazi-Staat. 1940 ernannte Hitler ihn zum Gauleiter und Reichsstatthalter in Wien. Von Schirach wurde 1946 in Nürnberg zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, er starb 1974.

ARTHUR SEYß-INQUART (1892 - 1946):
Der österreichische Politiker wurde nach dem so genannten Anschluss an das Deutsche Reich 1938 Reichsstatthalter der "Ostmark", bis Hitler ihn 1940 zum Reichskommissar für die besetzen Niederlande berief. 1946 wurde er in Nürnberg zum Tode verurteilt.

ALBERT SPEER (1905 - 1981):
Der Architekt sollte die prunkvollen Riesenbauten für die NSDAP errichten, verwirklicht wurde aber kaum ein Projekt. Im Jahr 1942 übernahm Speer das Ministerium für Bewaffnung und Munition. Ende 1944 begann er sich den sinnlosen Zerstörungsbefehlen Hitlers zu widersetzen. Speer saß bis 1966 als Kriegsverbrecher im Gefängnis, er starb 1981 in London.

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