Israel-Konflikt

Waffenruhe im Gazastreifen verlängert

Ausland
14.08.2014 11:42
Israel und die Palästinenser haben eine weitere Verlängerung der Waffenruhe im Gazastreifen um fünf Tage vereinbart. Das sagte Delegationsleiter Assam al-Ahmed am Mittwochabend in Kairo. Ägypten und die Hamas bestätigten die Einigung kurz danach, Israel teilte am Donnerstagvormittag mit, dass man die verlängerte Feuerpause angenommen habe. Kurz vor dem Durchbruch hatten militante Palästinenser erneut Raketen auf Israel abgeschossen - die israelische Armee reagierte.

"Beide Seiten haben sich darauf geeinigt, die Waffenruhe um fünf Tage zu verlängern, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen", teilte das ägyptische Außenministerium am späten Mittwochabend in Kairo mit. Kurz zuvor war noch von einer dreitägigen Verlängerung der Feuerpause die Rede gewesen.

Beide Seiten erzielten demnach eine Dreiviertelstunde vor Ablauf der aktuellen Feuerpause um Mitternacht (Ortszeit) die Einigung. Militante Palästinenser hatten wenige Stunden zuvor erstmals seit Beginn der Waffenruhe in der Nacht auf Montag wieder eine Rakete auf Israel abgefeuert. Das Geschoß verursachte laut Polizei beim Einschlag im Süden Israels weder Schäden noch Opfer.

Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben in der Nacht auf Donnerstag mehrere Ziele palästinensischer Extremisten im Gazastreifen an, wie Armeesprecher Peter Lerner via Twitter mitteilte. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde dabei niemand verletzt. Es seien unbebaute Gebiete im nördlichen und südlichen Gazastreifen getroffen worden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte die Angriffe als Antwort auf den Beschuss angeordnet. Die im Gazastreifen herrschende Hamas erklärte, sie sei für die Raketen auf Israel nicht verantwortlich. Die radikal-islamische Organisation berichtete ihrerseits, Israel habe die Waffenruhe verletzt.

Keine Einigung auf dauerhaften Waffenstillstand
Bei ihren dreitägigen Verhandlungen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gelang es Israelis und Palästinensern bisher nicht, sich auf einen dauerhaften Waffenstillstand zu einigen. Zuletzt bestand weiterhin kein Konsens über zwei Hauptstreitpunkte: die Entwaffnung der palästinensischen Hamas-Bewegung einerseits und die Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens andererseits.

Der palästinensische Delegationsleiter Ahmed berichtete nach der Einigung auf eine Verlängerung der Waffenruhe jedoch, dass mit Blick auf die Beendigung der Abschottung des Gazastreifens "in vielen Punkten Einigkeit" erzielt worden sei.

Die ägyptischen Vermittler schlugen laut einem Papier, das der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag, zuletzt vor, zunächst einen längerfristigen Waffenstillstand zu vereinbaren, die Diskussion über die Aufhebung der Blockade sowie die Aushändigung zweier getöteter israelischer Soldaten aber um einen Monat zu vertagen.

Bodentruppen abgezogen, Luftangriffe fortgesetzt
Israel hatte seine Offensive im Gazastreifen am 8. Juli als Reaktion auf fortwährenden Raketenbeschuss seiner Grenzorte begonnen. Vor gut einer Woche zog es seine Bodentruppen wieder ab, setzte seine Luftangriffe aber fort, mit Unterbrechungen während zweier Feuerpausen.

Seit Beginn der Offensive starben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 1.950 Menschen und mehr als 10.000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und drei Zivilisten getötet. Mehrere Hundert Menschen erlitten Verletzungen.

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