Spende von Google

WWF will mit Drohnen Jagd auf Wilderer machen

Elektronik
12.12.2012 09:31
Im Kampf gegen illegale Wilderei in Afrika und Asien hat die Umweltschutzorganisation WWF jetzt prominente Unterstützung erhalten: Google spendete fünf Millionen US-Dollar, um die Jäger mithilfe "ferngesteuerter Flugobjekte" aus der Luft aufzuspüren, wie der WWF in einer Aussendung mitteilte.

Vergeben wurde die Spende im Rahmen der Global Impact Awards, mit denen Google Organisationen unterstützen möchte, "die versuchen, mittels Technologien und innovativen Ansätzen die großen Herausforderungen der Menschheit zu bewältigen".

Der World Wildlife Fund, kurz WWF, will das Geld nun verwenden, um mit "modernster Technologie" gegen Wilderer und Schmuggler vorzugehen, die es auf vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Elefanten, Nashörner oder Tiger abgesehen haben.

Neben der Implementierung und Verwendung spezieller Sensoren, einer Technologie zur Kennzeichnung von Wildtieren sowie einer Analysesoftware zur Verbesserung der Ranger-Patrouillen sollen dabei auch "ferngesteuerte Luftüberwachungssysteme" zum Einsatz kommen. Sprich: Drohnen.

"Es geht um neue Beobachtungswerkzeuge, mit denen wir die explodierende Wilderei eindämmen können. Andernfalls würde wir Arten wie wildlebende Nashörner und Elefanten aussterben sehen", so WWF-Chef Carter Roberts in der Mitteilung. Schätzungen zufolge werden mit dem Verkauf und Handel der seltenen Tierarten jährlich sieben bis zehn Milliarden US-Dollar verdient.

"Kriegerischer Konflikt rund um die Wilderei"

Die Wilderei in Afrika bedroht dabei nach Ansicht des WWF die Stabilität ganzer Staaten auf dem Kontinent. Wilderei sei längst kein reines Artenschutzproblem mehr, heißt es in einem Bericht der Organisation. "In Afrika tobt, bisher vor der Weltöffentlichkeit weitgehend verborgen, ein kriegerischer Konflikt rund um die Wilderei."

Besonders Elefanten und Nashörner würden gejagt. Doch nicht nur das Leben der Tiere, auch das der Menschen sei in Gefahr, wenn die Savannen und Regenwälder leergeschossen würden. Marodierende Reiterhorden oder paramilitärisch anmutende Kampftruppen gefährdeten auch Menschenleben. Laut WWF fallen bewaffnete Reiter mit Pferden und Kamelen in Zentralafrika ein. Das destabilisiere ganze Regionen.

Dennoch werde das Problem als reines Umweltproblem betrachtet und nur mit halber Kraft angegangen, obwohl es Frieden und Sicherheit gefährde. Der WWF kritisiert, dass es kaum internationale Zusammenarbeit und Absprachen zwischen den Behörden gebe - im Gegensatz zu den international agierenden Banden.

Gewinne zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten
Die Schmugglerbanden seien vernetzt und kontrollierten den illegalen Handel über Grenzen hinweg. "Die Gewinne werden auch für die Finanzierung ziviler Konflikte und terroristischer Aktivitäten verwendet", sagte der Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland, Volker Homes. Die Vereinten Nationen sollten das Problem so ernst nehmen wie den Handel mit Drogen oder Menschen und nicht mehr als Randthema im Wirtschaftsausschuss betrachten.

"Die Wilderei auf Elefanten und Nashörner hat in den vergangenen fünf Jahren bedrohlich zugenommen", sagte Homes. Längst sicher geglaubte Naturschutzerfolge der vergangenen Jahrzehnte könnten in kürzester Zeit zunichtegemacht werden. Der Grund sei eine gestiegene Nachfrage in Ost- und Südostasien. Die Weltöffentlichkeit müsse für ein Umdenken sorgen, um diese Nachfrage zu bremsen. Tatsächlich werde sie aber noch immer größer.

Wilderer immer brutaler
"Nach aktuellem Stand sind seit Anfang 2012 weit über 10.000 Elefanten aus den Wäldern und Savannen Afrikas verschwunden und allein im südlichen Afrika wurden im ablaufenden Jahr pro Tag rund zwei Nashörner erlegt", hieß es. Vor fünf Jahren sei es nur ein gewildertes Nashorn pro Monat gewesen. Dabei würden die Wilderer immer brutaler, auch gegenüber Menschen. Allein im ersten Halbjahr 2012 seien in Afrika 19 Ranger getötet worden.

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