Bereits 40 Tote

WHO: Auf Madagaskar grassiert die Pest

Ein Blick auf die Hauptstadt Antananarivo

(Bild: EPA/Kabir Dhanji/picturedesk.com)

Auf Madagaskar grassiert nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO die Pest. Von August bis Mitte November seien auf der Insel vor der Ostküste Afrikas von 119 infizierten Menschen bereits 40 gestorben. Auch in der Hauptstadt Antananarivo gebe es zumindest zwei Fälle. Auf der Insel erkranken immer wieder Menschen an der Pest.

Der Ausbruch der Pest sei in mehreren Regionen festgestellt worden, unter anderem auch in der Hauptstadt Antananarivo. Regierung und WHO seien gemeinsam bemüht, eine weitere Ausbreitung der Infektionskrankheit einzudämmen. "Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und des schwachen Gesundheitssystems besteht ein hohes Risiko einer schneller Verbreitung", teilte die WHO in Genf mit. Verschärft wird die Situation auf der Insel vor der Ostküste Afrikas durch die Resistenz der Flöhe gegen ein verbreitetes Insektenvernichtungsmittel.

Krankheit wird von Flöhen übertragen
In dem bitterarmen Inselstaat kommt es immer wieder zu Pestausbrüchen. 2011 und 2013 wurden jeweils mehrere Dutzend Tote gezählt. Gerade in der Regenzeit zwischen November und April flüchten unzählige Ratten in die Dörfer und Städte Madagaskars. Deren Flöhe übertragen die Pest auf Menschen.

Symptome der Lungenpest sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Atemnot, Husten und schwarz-blutiger Auswurf. Später entwickelt sich ein Lungenödem und es kommt zum Kreislaufversagen. Unbehandelt verläuft die Krankheit fast immer tödlich.

Jährlich bis zu 2.000 Pestfälle weltweit
Die WHO zählt jährlich 1.000 bis 2.000 Pestfälle weltweit. Vor dem aktuellen Ausbruch auf Madagaskar wurden im Sommer 2010 Erkrankungen in Peru registriert. Im August 2009 gab es mehrere Pesttote in China. Im Jahr 2006 zählten Behörden der Demokratischen Republik Kongo insgesamt 1.174 Verdachtfälle, rund 50 Menschen sind dort an der Pest gestorben.