Ebola-Epidemie

WHO-Experten für Einsatz experimenteller Medizin

Ausland
12.08.2014 12:30
Ein Expertenkomitee der Weltgesundheitsorganisation hält den Einsatz von experimentellen Wirkstoffen im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika für vertretbar. "Angesichts der besonderen Umstände dieses Ausbruchs, und vorausgesetzt, dass bestimmte Bedingungen erfüllt werden", seien derartige Behandlungen ethisch vertretbar, hieß es am Dienstag in Genf. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle der Epidemie in Westafrika stieg indes auf mehr als 1.000, insgesamt gibt es 1.848 Ebola-Fälle.

Der Einsatz experimenteller Wirkstoffen sei auch vertretbar, wenn ihre Wirksamkeit noch nicht bewiesen und mögliche Nebenwirkungen noch nicht bekannt seien, urteilte das Expertenkomitee. Einer Anwendung solcher Mittel müsse aber vom jeweiligen Patienten erlaubt werden.

Die Empfehlung der WHO bedeutet noch nicht, dass Regierungen, in deren Zuständigkeitsbereich die Genehmigung der Verwendung oder die Arzneimittelzulassung fällt, dies auch gestatten müssen. Es geht dabei vor allem um die Verwendung von experimentellen Impfstoffen und des in früher Entwicklung befindlichen Antikörper-Präparats ZMapp.

Vorräte an ZMapp nun erschöpft
Zuvor hatte bereits der Hersteller des experimentellen Serums erklärt, sämtliche Vorräte an dem Mittel würden nach Westafrika geschickt. In Folge der Anfrage "eines westafrikanischen Staates" seien die Vorräte an ZMapp erschöpft, hieß es am Montag auf der Website des Unternehmens Mapp Bio. Jegliche Entscheidung zur Anwendung des noch nicht zugelassenen Serums müsse vom ärztlichen Fachpersonal getroffen werden. Das Medikament werde kostenlos zur Verfügung gestellt.

ZMapp wurde bisher nur an Tieren getestet. Mangels Medikamenten gegen Ebola wurde es dennoch bei einem Arzt und einer Krankenschwester aus den USA angewendet, die sich beim Umgang mit Ebola-Kranken in Liberia infiziert hatten. Auch ein in Liberia mit dem Ebola-Virus infizierter spanischer Missionar wurde mit dem Medikament behandelt, inzwischen ist der Mann aber verstorben (siehe Infobox).

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