150.000 Tiere tot

Vogelgrippe: Niederlande verhängte Transportstopp

Ausland
17.11.2014 11:09
Aus Furcht vor einem unkontrollierbaren Ausbruch der Vogelgrippe haben die Niederlande am Sonntag einen vorübergehenden Transportstopp für Geflügel verhängt. Grund dafür sei der Fund eines bei Labortests als "hochansteckend" eingestuften Virenstamms in einer Mastanlage in Hekendorp, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Deren Hühnerbestand von rund 150.000 Tieren werde vorsichtshalber vernichtet.

Um was für einen Virusstamm es sich genau handelt, stehe noch nicht fest, sagte ein Ministeriumssprecher. Allerdings sei eine Übertragung auf den Menschen möglich. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurde der Transport von Geflügel, Eiern und Geflügelexkrementen durch die Niederlande bis auf Weiteres untersagt. Das Verbot soll maximal 72 Stunden dauern, in einem Radius von zehn Kilometern um die betroffene Zuchtanlage aber bis zu 30 Tage gültig bleiben. Innerhalb dieser Zone befinden sich noch 16 weitere Mastbetriebe.

Auch in Großbritannien "bestätigter Fall von Vogelgrippe"
Auch in Großbritannien wurde der Ausbruch der Seuche gemeldet. Auf einer Farm in Yorkshire in Nordengland sei bereits mit dem Töten der Tiere begonnen worden, erklärte das Ministerium für Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft am Sonntag. Es gebe einen "bestätigten Fall von Vogelgrippe" auf der Farm. Das Risiko für die öffentliche Gesundheit sei allerdings "sehr gering", hieß es weiter. Auch die Nahrungsmittelkette sei nicht betroffen.

Im September hatte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen vor der neuen Vogelgrippe-Variante H5N6 gewarnt, die hochansteckend sei. Anfang dieses Monats tauchte in Deutschland dann erstmals innerhalb Europas ein weiterer Erregerstamm namens H5N8 auf. Bis dahin hatte die aktuelle Vogelgrippe-Epidemie als rein asiatisches Phänomen gegolten.

Behörde: Verbindung zwischen jüngsten Fällen möglich
Die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE schloss Verbindungen zwischen den jüngsten Geflügelpestfällen in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien nicht aus. Womöglich ließe sich ein Zusammenhang herstellen, sagte OIE-Chef Bernard Vallat am Montag. Das Virus werde am häufigsten durch Zugvögel übertragen, von denen einige Tausende Kilometer unterwegs seien. Der Krankheitserreger könne daher "jederzeit überall" auftreten.

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