Vier Festnahmen

Video zeigt Basejump vom One World Trade Center

Ausland
25.03.2014 16:07
Im September 2013 filmten Basejumper ihren Sprung vom noch nicht fertiggestellten One World Trade Center in New York. Jetzt stellten sich die vier Beteiligten der Polizei – und veröffentlichten zugleich ein Video im Internet, dass ihre waghalsige Aktion aus der Ich-Perspektive zeigt. Die Behörden bringt der Fall jedenfalls in eine peinliche Situation, macht er doch deutlich, wie schlecht es offenbar um die Sicherheit des Hochhauses bestellt ist. "Wir sind einfach reingegangen", erklärte einer der Fallschirmspringer gegenüber der "New York Times".

Das One World Trade Center in New York ist aktuell mit 541 Meter das höchste Gebäude in den USA. Bereits vor der offiziellen Eröffnung ist das Hochhaus, das an jenem Ort steht, wo bis zum 11. September 2001 die Twin Towers die Skyline der US-Metropole prägten, ein attraktives Ziel für Abenteurer.

Eine Gruppe von Männern, die am 30. September des Vorjahres gegen 3 Uhr nachts den Sprung von der höchsten Baustelle des Landes wagten, filmten ihre nächtliche Aktion mit der Helmkamera. Das Video, auf dem zwei der Basejumper zu sehen sind, wie sie sich vom One World Trade Center stürzen (richtig spannend wird es ab Minute 2:30), wurde jedoch erst veröffentlicht, als sich die Gesuchten am Montag den Behörden stellten - die ihnen erst nach monatelangen Ermittlungen auf die Schliche gekommen waren.

Basejumper: Sprung war "berauschend"
Der Sprung sei "berauschend" gewesen, sagte Andrew Rossig, einer der vier Beschuldigten, der Nachrichtenagentur AP. "Man hat eine relativ lange Zeit im freien Fall und kann die Aussicht auf die Stadt genießen. Es ist eine ungewöhnliche Perspektive." Der 33-Jährige betonte zugleich, er und seine Mitstreiter hätten darauf geachtet, niemanden zu gefährden. Man habe sich für einen Sprung in der Nacht entschieden, weil es dann auf den Straßen wenig Verkehr gebe.

Die Behörden nehmen den Fall hingegen nicht auf die leichte Schulter. "Diese Männer haben das Gesetz gebrochen und sich und andere in Gefahr gebracht", erklärte ein Polizeisprecher. "Ihre Festnahmen sind eine Botschaft an all jene, die darüber nachdenken, dieses Gebäude auf diese Weise zu missbrauchen." Auch für "Adrenalinjunkies" gelte das Gesetz, fügte der Sprecher hinzu.

Demnach sollen Rossig, der 32-jährige James Brady und der 27 Jahre alte Marco Markovich den Basejump von dem Hochhaus durchgeführt haben. Einem vierten Mann, dem 29-jährigen Kyle Hartwell, wird vorgeworfen, als Komplize an der illegalen Aktion beteiligt gewesen zu sein - er stand offenbar Schmiere. Gegen das Quartett wird nun unter anderem wegen Einbruchs, rücksichtloser Gefährdung und Springens von einem Gebäude ermittelt.

Wie die Ermittler den Basejumpern letztlich auf die Spur gekommen waren, blieb allerdings vorerst offen. Dem Anwalt von Rossig zufolge hatten Beamte im Februar die Wohnungen der Männer durchsucht und dabei auch das Video des Sprungs gefunden, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht worden war.

Hitzige Debatte um Sicherheit des Wolkenkratzers
Der Fall heizte unterdessen die Debatte um die Sicherheit des höchsten Gebäudes des Landes an. Offiziell gilt One World Trade Center als eines der am besten gesicherten Gebäude der Welt. Eine Hundertschaft an Polizisten, Mitarbeiter der Hafenbehörde sowie private Sicherheitsleute bewachen den Wolkenkratzer und das umliegende Areal . Umso peinlicher dürfte es für die Verantwortlichen sein, dass Männer wie Rossig und Co. ohne Probleme in das Hochhaus eindringen konnten.

Dem 33-jährigen Basejumper zufolge hatten er und seine Kollegen es durch ein Loch im Zaun auf das Baustellengelände geschafft. "Wir sind einfach reingegangen. Das hier soll doch das sicherste Gebäude der Welt sein. Gott bewahre, es wäre jemand anderes dort eingedrungen, mit der echten Absicht, den New Yorkern zu schaden", sagte Rossig der "New York Times". Auf dem Weg zur Spitze des Turms habe ihnen kein Wachmann den Weg versperrt. Erst am Boden hatte ein Security eines benachbarten Gebäudes die Basejumper gesehen und die Polizei alarmiert.

Die Aktion muss für die Verantwortlichen umso beunruhigender sein, war es doch erst vor rund einer Woche einem 16-jährigen Burschen ebenfalls gelungen, sich durch ein Loch im Bauzaun bis auf die Spitze des Wolkenkratzers zu schleichen.

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