"Costa"-Prozess
Verteidiger: “Schettino ist kein Feigling”
Der Anwalt zitierte Offiziere der "Costa Concordia", die Schettino als genauen und verantwortungsvollen Kapitän beschrieben. Die Staatsanwälte werfen Schettino neben fahrlässiger Tötung und Körperverletzung massive Fehler vor, nachdem die "Costa Concordia" einen Felsen vor der toskanischen Insel Giglio gerammt hatte.
Kritik an Strafforderung: "Kommt fast lebenslanger Haft gleich"
Schettinos Verteidigung hat die Strafforderung der Staatsanwaltschaft - 26 Jahre und drei Monate Haft - als übertrieben bezeichnet, sie komme "fast einer lebenslänglichen Haftstrafe gleich", was bei Fahrlässigkeit unannehmbar sei. Schettinos zweiter Verteidiger, Domenico Pepe, hatte am Mittwoch Respekt für den Angeklagten verlangt, den die Staatsanwälte als eine Mischung aus "einem leichtsinnigen Optimisten und einem wendigen Idioten" bezeichnet hatten.
Der Kapitän hatte zwar eine Mitschuld eingeräumt, jedoch stets behauptet, seine Crew habe die entscheidenden Fehler gemacht. Vier Crewmitglieder und ein Manager der Reederei Costa Crociere haben sich mit dem Gericht bereits vor dem Prozess gegen Schuldeingeständnisse auf Haftstrafen bis zu knapp drei Jahren geeinigt.
Urteil voraussichtlich kommenden Mittwoch
Nach dem Plädoyer der Verteidigung darf die Staatsanwaltschaft am Montag noch einmal abschließend reagieren, bevor voraussichtlich am Mittwoch das Urteil gegen Schettino fällt.
Bei der Havarie des Kreuzfahrtschiffes vor der Insel Giglio kamen vor drei Jahren 32 Menschen ums Leben. An Bord befanden sich auch 77 österreichische Passagiere, die sich alle retten konnten.
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