Schwarz umarmt Weiß

“Versöhnungsfoto” aus den USA geht um die Welt

Ausland
29.11.2014 14:57
Ein Foto aus Portland im US-Bundesstaat Orgeon geht derzeit um die Welt. Etliche Tausend Mal "geliked" bzw. geteilt auf Twitter, Facebook und Co., bescheren der zwölfjährige Devonte Hart und Polizei-Sergeant Bret Barnum mit ihrer liebevollen Umarmung vor allem vielen US-Nutzern versöhnliche oder tröstliche Momente. Von "neuer Hoffnung" nach den Todesschüssen von Ferguson ist im Web gar die Rede.

Nachdem Anfang der Woche bekannt geworden war, dass jener Polizist, der in Ferguson (Missouri) im August den Afroamerikaner Michael Brown (18) erschossen hatte, nicht angeklagt wird, kommen die USA erst langsam wieder zur Ruhe. Tagelang hatte es im ganzen Land Demonstrationen, Solidaritätsbekundungen und auch schwere Ausschreitungen gegeben. Wie schon nach dem Tod Browns selbst wurde eine angeblich von Rassismus dominierte US-Justiz angeprangert.

Bild vom 25. November
Das Bild, das Fotograf Johnny Nguyen bei einer dieser Veranstaltungen in Portland (Oregon) am 25. November schoss, verbeitet sich seither viral in den sozialen Netzwerken. Es sei wie Balsam auf die Seele der zerrütteten amerikanischen Gesellschaft, meinen Kommentatoren in zahlreichen US-Medien: ein zwölfjähriger schwarzer Bub, der bei einer Demo einen uniformierten weißen Polizisten umarmt und dabei auch noch in Tränen ausbricht - es stellt wohl tatsächlich eine Realität dar, die in den USA eher einem Wunschtraum gleicht.

Bub stammt aus ärmsten Verhältnissen
Der junge Devonte Hart ist indes kein Unbekannter. Der Bub stammt aus ärmsten Verhältnissen, wurde adoptiert und machte bereits vor dem sentimentalen Foto mit seiner tragischen Lebensgeschichte weltweit Schlagzeilen. Vor allem seine ausgeprägte soziale Ader mache den Menschen Mut und er trotze Vorurteilen auf höchst bemerkenswerte Weise, schrieb etwa die neuseeländische Website "PaperTrail" - allein dieser Artikel wurde viele Tausend Mal geteilt.

Mit Polizist "über Kunst und das Leben" gesprochen
Sgt. Barnum, ein US-Polizist mit 21 Dienstjahren, hatte Devonte in Portland zu sich gewunken, weil der Bub ein "Free Hugs"-Schild (Gratis-Umarmungen) in den Händen hielt und aufgelöst wirkte. Daraufhin seien die beiden ins Gespräch gekommen und hätten sich über die Demonstration, Schule, Kunst und das Leben unterhalten, berichtete Barnum später. Er habe schließlich gefragt, ob er auch eine dieser Umarmungen bekommen könnte. Da sei ihm Devonte um den Hals gefallen und erneut in Tränen ausgebrochen - Freudentränen.

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