Beinverletzung?

Verschwundener Kim fehlte auch bei Jubiläumsfeier

Ausland
10.10.2014 12:24
Der seit Anfang September abgetauchte Kim Jong Un ist auch am Freitag bei der Feier zum 69. Jahrestag der Gründung der Arbeiterpartei nicht in der Öffentlichkeit erschienen. Ein Insider sagte, der nordkoreanische Machthaber sei erkrankt, habe aber weiter die Kontrolle über sein Land. Er leide an einer Beinverletzung, die er sich bei einem Manöver zugezogen habe. Kim sei aber arbeitsfähig und habe die Staatsgeschäfte unter Kontrolle. Sein Fernbleiben bei der Jubiläumsfeier dürfte dennoch die Spekulationen über seinen Verbleib an der Spitze der Atommacht anheizen.

Kim stand am Freitag nicht auf der Gästeliste zu den Feierlichkeiten, die von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde. Zu den Feierlichkeiten zählte ein Besuch im Mausoleum der beiden Vorfahren des aktuellen Machthabers, seines Vaters Kim Jong Il und seines Großvaters Kim Il Sung. Kim Jong Un war zuletzt Anfang September in der Öffentlichkeit gesehen worden.

In den Staatsmedien, die jeden Auftritt des 31-Jährigen eng begleiten, wurden Kims Aktivitäten seit dem 3. September nicht mehr erwähnt. Damals besuchte Kim, der 30 oder 31 Jahre alt sein soll, mit seiner Frau Ri Sol Ju ein Konzert in der Hauptstadt Pjöngjang. Die wochenlange Abwesenheit Kim Jong Uns bei öffentlichen Ereignissen hat Spekulationen über den gesundheitlichen und politischen Zustand des Machthabers ausgelöst. Im staatlichen Fernsehen war von "Unwohlsein" die Rede. In den vergangenen beiden Jahren hatte Kim das Jubiläum seiner Partei begangen, indem er das Mausoleum in der Hauptstadt besuchte. Dort sind sein Großvater und sein Vater bestattet.

An den Zeremonien am Freitag nahm die faktische Nummer zwei der nordkoreanischen Staatshierarchie, Hwang Pyong So, teil. Am Mausoleum für Kim Il Sung und Kim Jong Il, dem Kumsusan-Palast, wurde Kim Jong Un mit Blumen geehrt.

Bei militärischer Übung Bein verletzt
Es werde wohl drei Monate dauern, bis die Verletzung verheilt sei, die sich Kim Ende August oder Anfang September zugezogen habe, sagte der Insider mit Zugang zu den Machtzirkeln in Pjöngjang und Peking. Es gebe keinen Riss in der kommunistischen Führung Nordkoreas. Gerüchte über einen Putsch nannte er Unsinn. Einige Beobachter in Südkorea gehen davon aus, dass Kim von seinen Generälen an die Seite gedrängt wurde.

Der übergewichtige Kim habe sich die Verletzung bei einer militärischen Übung zugezogen, sagte der Insider. Er habe alle Generäle angewiesen, daran teilzunehmen, und sei auch selber über den Boden gerobbt und gelaufen. Dabei habe er einen Bänderriss erlitten. Die erste Zeit danach sei er hinkend gelaufen, die Verletzung habe sich aber verschlimmert. Bis zur Genesung werde es voraussichtlich etwa 100 Tage dauern.

"Kim Jong Un hat die vollständige Kontrolle", sagte der Insider. Auch die südkoreanische Regierung geht davon aus, dass Kim weiter das Sagen hat. Vergangene Woche habe Kim über eine Besucherdelegation eine Botschaft übermittelt. "Es sieht so aus, als würde der Norden ganz normal von Kim Jong Un regiert", sagte ein Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums.

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