An Grenze zu Ö

Ungarn: Flüchtlingslager geht demnächst in Betrieb

Ausland
28.04.2016 19:03

Ein an der ungarisch-österreichischen Grenze geplantes Flüchtlingslager soll voraussichtlich ab nächster Woche belegt werden. Das gab die Regionaldirektorin des ungarischen Amtes für Einwanderung und Staatsbürgerschaft, Aniko Sipos, am Donnerstag in der Grenzstadt Körmend bekannt. Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete, können im Lager insgesamt 300 Migranten untergebracht werden.

Für dessen provisorischen Charakter spräche, dass lediglich Zelte aufgestellt worden sind. In dem offen funktionierenden Lager sollen nur registrierte Migranten untergebracht werden. Dessen Eröffnung sei unumgänglich, da die ungarische Regierung wegen des "steigenden Migrationsdrucks in eine Zwangslage geraten" sei, so der stellvertretende Staatssekretär im Innenministerium, Miklos Dukai.

Heuer bereits 12.000 Asylanträge in Ungarn
In Ungarn hätten heuer bereits 12.000 Migranten einen Asylantrag gestellt, wobei sich in Auffangstellen, Flüchtlingslagern und Transitzonen gegenwärtig 1777 Migranten befinden. Deren Mehrheit komme nicht aus Kriegsgebieten, sondern aus Pakistan, Afghanistan und nordafrikanischen Ländern. Ungarn sei für die Flüchtlinge kein Zielland, da sie in erster Linie nach Westeuropa weiterreisen wollten, sagte Dukai. Der Polizeichef des Komitats Vas, Janos Tiborcz, hob die ständigen Kontakte zur burgenländischen Polizei hervor.

Planungen für Grenzzaun im Burgenland
Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, sollten wie im Vorjahr größere Flüchtlingsgruppen zu Fuß Richtung Österreich aufbrechen, laufen derzeit im Südburgenland Vorbereitungen für die Aufstellung von Grenzzäunen. Die Planung gestaltet sich aber schwierig, denn die Diözese Eisenstadt verweigert das Aufstellen von Grenzsperren auf Kirchengrund. Wie bereits berichtet, hat der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics dem Wunsch, auf kirchlichem Grund einen Zaun zu errichten, eine Abgsage erteilt.

Auch mit anderen Grundeigentümern könnte es noch Probleme geben. In sozialen Netzwerken hat sich ebenfalls bereits Widerstand gegen die Regierungspläne formiert. Ob und wann mit dem tatsächlichen Bau begonnen wird, ist daher noch nicht klar.

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