OSZE-Team beschossen

Ukraine: Der “Waffenstillstand” der 1.000 Toten

Ausland
20.11.2014 12:14
Das Töten in der Ukraine nimmt auch zweieinhalb Monate nach Beginn der "Waffenruhe" von Minsk kein Ende. Formell gilt das Abkommen noch immer, doch die Opferzahlen steigen laufend - die UNO spricht mittlerweile von fast 1.000 getöteten Menschen. "Respektiert wird die Waffenruhe bestenfalls sporadisch", erklärte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Prinz Zeid Raad al-Hussein, am Donnerstag.

Nach seinen Angaben kamen seit dem Beginn der am 5. September vereinbarten Feuerpause mindestens 957 Menschen ums Leben - 838 Männer und 119 Frauen. Insgesamt seien in dem Konflikt seit Mitte April mehr als 4.300 Menschen getötet und fast 10.000 verwundet worden.

Zahl der Vertriebenen steigt dramatisch
"In den ersten acht Wochen des Waffenstillstands sind bei immer neuen Kämpfen sowie Bombardierungen im Tagesdurchschnitt 13 Menschen getötet worden", erklärte der UNO-Hochkommissar. Die Zahl der vertriebenen Menschen seit Mitte September sei von rund 276.000 dramatisch auf nunmehr 467.000 gestiegen. "Alle Seiten müssen weit ernsthaftere Anstrengungen unternehmen, um diese langwierige Krise friedlich und in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht zu überwinden", sagte Hussein.

Auch neutrale Beobachter kommen immer wieder ins Schussfeld - zuletzt erst am Mittwochnachmittag, als eine Gruppe OSZE-Experten in der Nähe der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk nach eigenen Angaben von Männern in Uniform beschossen wurden. Die Beobachter blieben den Angaben zufolge unverletzt, die zwei Schüsse, die ein Uniformierter von der Ladefläche eines Lastwagens aus abgegeben habe, hätten ein OSZE-Fahrzeug aber nur um zwei Meter verfehlt. Erst am Dienstag hatten ukrainische Einheiten laut OSZE in der Nähe von Lugansk einen Warnschuss auf ein Fahrzeug der Beobachtermission abgegeben.

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