124 Seligsprechungen

Über 800.000 Menschen bei Papst-Messe in Südkorea

Ausland
17.08.2014 15:00
Zum spirituellen Höhepunkt seines Besuchs in Südkorea hat Papst Franziskus bei einer Freiluftmesse vor mehr als 800.000 Menschen 124 Märtyrer seliggesprochen. Dabei handelt es sich um Koreaner, die im 18. und 19. Jahrhundert in der Chosun-Dynastie wegen ihres christlichen Glaubens gefoltert und getötet wurden. Es ist die erste Visite eines Papstes in Südkorea seit 25 Jahren.

Mehr als die Hälfte der jetzt seliggesprochenen Christen wurden nach Angaben der Kirche "in den frühen Tagen der Kirche in Korea" getötet. Auf die Seligsprechung kann eine Heiligsprechung folgen. Im heutigen Südkorea wird der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung von über 50 Millionen Menschen auf gut zehn Prozent geschätzt. "Das Erbe der Märtyrer kann alle Männer und Frauen guten Willens anregen, in Eintracht für eine gerechtere, freiere und versöhnlichere Gesellschaft zu arbeiten", sagte der 77-jährige Pontifex.

Wie schon am Freitag vor einer Mariä-Himmelfahrtmesse in Taejon und am Samstag bei einem Gottesdienst im Zentrum von Seoul wurde der Papst auch am dritten Tag seines Besuchs in Südkorea frenetisch begrüßt. In einem offenen "Papamobil" fuhr er durch ein Spalier jubelnder Menschen bis zu einem für die Messfeier aufgebauten Altar am nördlichen Ende des Kwanghwamun-Platzes. Über 800.000 Menschen seien gekommen, um die Zeremonie mitzuerleben, hieß es aus Vatikankreisen.

Vatikan will diplomatische Beziehungen aufbauen
Bei seinem ersten Besuch in Asien streckte das Oberhaupt von weltweit rund 1,2 Milliarden Katholiken am Wochenende zudem erneut China die Hand aus. Er hoffe, "dass jene Länder eures Kontinents, mit denen der Heilige Stuhl noch keine vollständigen Beziehungen unterhält, nicht zögern, einen Dialog zum Wohl aller voranzutreiben", sagte der Papst am Sonntag in einer Rede vor rund 100 asiatischen Bischöfen. Neben China hat der Vatikan auch noch keine diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea, Vietnam, Myanmar, Laos, Bhutan und Brunei.

Am Sonntag feierte Franziskus in Haemi auch noch eine Messe mit jungen Christen zum Abschluss des sechsten Asiatischen Jugendtags in Südkorea, der offizieller Anlass seines Besuchs war. Etwa 6.000 Menschen aus über 20 Ländern nahmen an dem Treffen der katholischen Jugend in Asien teil. Zudem taufte der Papst den Vater eines Jugendlichen, der beim Unglück der Fähre "Sewol" ums Leben kam. Der 56-jährige Lee Ho-Jin ließ sich in der vatikanischen Botschaft in Seoul taufen, wie Vatikan-Sprecher Federico Lombardi mitteilte.

Eine für Montag geplante Messe in der Myongdong-Kathedrale in Seoul am letzten Tag des Papst-Besuchs soll im Zeichen des Friedens und der Aussöhnung auf der koreanischen Halbinsel stehen.

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