Kampf gegen ISIS
USA sichern Bagdad Unterstützung zu
Er stellte nach einer Mitteilung des Weißen Hauses aber auch klar, dass der Schiit Maliki die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Land einbeziehen müsse. Biden telefonierte auch mit dem Ex-Parlamentspräsidenten Osama al-Nujaifi, einem Sunniten, sowie dem Präsidenten der kurdischen Autonomieregion, Massoud Barzani.
Luftangriffe derzeit nicht möglich
Für einen möglichen Luftangriff der USA im Irak ist es wegen der chaotischen Lage im Land nach Ansicht von Generalstabschef Martin Dempsey noch zu früh. Vor solch einem Schritt müssten erst die nötigen Geheimdienstinformationen vorliegen, sagte Dempsey am Mittwoch in einer Anhörung im US-Kongress. Die militärischen Optionen würden derzeit weiterentwickelt und verfeinert - erst dann könne Präsident Barack Obama eine Entscheidung treffen.
Obama traf sich am Abend mit führenden Politikern von Senat und Abgeordnetenhaus, um über den Vormarsch der sunnitischen Extremisten zu beraten. Im Gespräch mit den vier Parlamentariern sei es um die "erhöhte Unterstützung in Sicherheitsfragen" gegangen, teilte das Weiße Haus mit. Obama habe noch einmal klargestellt, dass er keine US-Truppen in den Kampf mit Dschihadisten schicken werde, teilte die demokratische Minderheitsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, nach dem Treffen mit.
Soldaten im Irak derzeit nicht im Kampfeinsatz
Jay Carney, der am Mittwoch seinen letzten Tag als Obamas Sprecher beging, stellte klar, dass lediglich 275 US-Soldaten in den Irak geschickt wurden. 170 davon sollten die Mitarbeiter der Botschaft schützen und bei Evakuierungen helfen. Die rund 100 weiteren seien im Land, um notfalls für Sicherheit und logistische Aufgaben zu sorgen und sich um Flugplätze zu kümmern. Zuvor hatten widersprüchliche Medienberichte zu diesen Angaben für Verwirrung gesorgt.
Iran: Keine Truppenentsendung und Zusammenarbeit mit USA
Auch der Iran betonte unterdessen erneut, im Kampf gegen die sunnitische Terrormiliz ISIS keine Truppen in den Irak entsendet zu haben. "Dazu besteht auch überhaupt kein Anlass", sagte Generalstabschef Hassan Firouzabadi nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars am Donnerstag.
Auch eine Zusammenarbeit mit den USA gegen die Miliz ISIS könnte er sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen. Die Dschihadisten sind nach Meinung von Firouzabadi im Einklang mit der US-Politik in Syrien, um den Wahlsieg von Präsident Bashar a-Assad zu untergraben. "Daher wäre eine Zusammenarbeit absurd", so der General.
Der iranische Präsident Hassan Rohani hatte dem Irak uneingeschränkte Solidarität versprochen, aber auch er hatte den Einsatz der Al-Quds-Brigaden, einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, dementiert. Eine Zusammenarbeit mit den USA wollte Rohani aber nicht ausschließen.
Die USA und der Iran sind trotz der zarten Annäherung u.a. im Streit um das iranische Atomprogramm seit Jahrzehnten verfeindet. Der Iran unterstützt das syrische Regime im Bürgerkrieg, die USA die Opposition.
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