Kampf gegen IS

USA prüfen mögliche Angriffsziele in Syrien

Ausland
27.08.2014 06:44
Das US-Militär hat laut Medienberichten mit Aufklärungsflügen im syrischen Luftraum begonnen. Der Einsatz solle helfen, Luftangriffe gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) vorzubereiten, berichtete der TV-Sender NBC am Dienstagnachmittag. Es sei aber noch nicht beschlossen worden, tatsächlich Stellungen der Extremisten zu bombardieren. Das Weiße Haus teilte dazu mit: "Wir schränken unsere Optionen nicht durch geografische Grenzen ein, wenn es um unsere zentrale Mission geht, unsere Bürger zu beschützen."

Ziel der Auflärungsflüge sei es, mehr Informationen über die IS-Extremisten zu sammeln, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf hochrangige Regierungsbeamte. US-Präsident Barack Obama soll demnach am Wochenende solche Flüge, bei denen vorwiegend Drohnen eingesetzt werden sollen, genehmigt haben.

Syriens Außenminister Walid al-Muallem warnte, dass jeder Bruch der Souveränität des Landes als Aggression angesehen werde. Er erklärte in Damaskus jedoch, seine Regierung sei im Kampf gegen den Terrorismus zur Zusammenarbeit auch mit westlichen Ländern wie den USA bereit, wenn die Weltgemeinschaft "die Führung und Unabhängigkeit" Syriens respektiere.

Obama wartet vorerst noch ab
Obama hat nach Angaben des Weißen Hauses noch keine Entscheidung über einen Militärschlag gegen die IS-Terrormiliz in Syrien getroffen. Der Präsident würde nicht zögern, militärische Gewalt einzusetzen, um Amerikaner zu beschützen, sagte sein Sprecher Josh Earnest am Montag in Washington. Es gebe aber keine Beweise, dass IS-Extremisten einen Plan für einen Terroranschlag auf amerikanischem Boden hätten.

Das Verteidigungsministerium bereite sich auf Möglichkeiten vor, weiter gegen die Terrorgruppe vorzugehen. Earnest schränkte jedoch ein: "Man sollte nicht unbedingt zu dem Schluss kommen, dass harte Militäraktionen in Syrien notwendig sind, um näher an das Ziel heranzukommen oder es zu erreichen." Man verfüge auch über andere Werkzeuge als militärische. Noch in der vergangenen Woche hatten US-Militärs Luftschläge gegen die Extremisten auch in Syrien, so wie sie derzeit im Irak unternommen werden, nicht ausgeschlossen.

Dschihadisten erhalten immer mehr Zulauf
Unterdessen erhalten die IS-Dschihadisten, die im Irak und in Syrien große Gebiete erobert haben, immer mehr Zulauf. Nach ihren jüngsten Erfolgen hätten sich allein am Wochenende in Syrien mehr als 300 Männer anderer Oppositionsmilizen den Extremisten angeschlossen, meldete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Der Leiter der Menschenrechtler, Rami Abdel Rahman, sagte, der IS habe in Syrien inzwischen rund 50.000 Kämpfer. Etwa 20.000 von ihnen kämen aus dem Ausland - vor allem aus dem arabischen Raum und aus Europa. Allein seit Juli sollen sich etwa 6.300 Kämpfer der Terrormiliz angeschlossen haben.

Der IS beherrscht im Norden und Osten Syriens rund ein Drittel der Fläche des Landes. Auch im Nachbarland Irak kontrolliert er im Norden und Westen riesige Gebiete. Kämpfer und militärische Ausrüstung der Sunnitenmiliz können die Grenze ungehindert passieren.

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