Teenager erschossen

USA: Polizei in Ferguson nannte Namen des Schützen

Ausland
15.08.2014 20:27
Nach der Tötung eines 18-jährigen Afroamerikaners durch einen Polizisten in der US-Kleinstadt Ferguson hat die Polizei den Namen des Todesschützen öffentlich gemacht. Es handle sich um Darren Wilson, einen Beamten mit sechsjähriger Berufserfahrung, sagte der Polizeichef von Ferguson, Thomas Jackson (Bild), am Freitag vor Journalisten. Der Polizist habe zuvor niemals gegen die Disziplinarregeln verstoßen.

Laut Jackson hatte sich der Beamte nach einem versuchten Ladendiebstahl durch den 18-jährigen Michael Brown zum Tatort begeben. Brown habe demnach versucht, in einem Geschäft mehrere Päckchen Zigarillos zu stehlen und habe sich "aggressiv" verhalten, bevor er erschossen wurde. Wilson sei bei einer Auseinandersetzung mit Brown verletzt worden.

Ein Augenzeuge hatte dagegen einen anderen Tathergang geschildert: Brown sei auf dem Weg zu seiner Großmutter gewesen. Als auf ihn geschossen worden sei, sei er unbewaffnet gewesen und habe die Hände in die Höhe gehalten. Die örtliche Polizei und die US-Bundespolizei FBI haben Ermittlungen eingeleitet, das US-Justizministerium ermittelt in einem getrennten Verfahren.

Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei
Die Kleinstadt im US-Bundesstaat Missouri glich tagelang einer belagerten Festung. In dem Vorort von Saint Louis war es während fünf aufeinanderfolgender Nächte zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Scharfschützen in Tarnuniform schüchterten von gepanzerten Militärfahrzeugen aus mit ihren M4-Sturmgewehren unbewaffnete Demonstranten ein.

Zuletzt wurden die militärisch hochgerüsteten örtlichen Polizeikräfte abgezogen und durch Polizisten des Bundesstaates ersetzt. Auch dass jetzt der Name des Todesschützen genannt wurde, ist Teil der staatlicherseits verfolgten "Strategie der Deeskalation".

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