"Wann ist Tier tot?"

USA: Kind absichtlich im heißen Auto vergessen?

Ausland
27.06.2014 16:44
In den USA ist ein Familienvater unter Mordverdacht geraten, nachdem sein 22 Monate alter Sohn in einem überhitzten Wagen starb. Der 33-Jährige gab an, sein Kind auf einem Betriebsparkplatz nahe Atlanta im Bundesstaat Georgia bei Temperaturen von über 30 Grad im Auto vergessen zu haben. Als er auf dem Heimweg war, habe er den Buben tot im Kindersitz aufgefunden. Im Zuge der Ermittlungen stieß die Polizei allerdings auf einige Ungereimtheiten, die den Fall nun in neuem Licht erscheinen lassen.

Zunächst ging die Polizei von einem Fall "tragischer Vergesslichkeit" aus, auch das anfängliche Verhalten des Mannes deutete darauf hin. Der 33-Jährige war am Boden zerstört und verhielt sich, wie es für einen trauernden Vater üblich ist. Doch dann stießen die ermittelnden Beamten auf Schockierendes.

Internet-Suche: Wann stirbt ein Tier im heißen Wagen?
Laut Polizei soll der Mann im Internet nachgeforscht haben, wie lange es dauert, bis ein Tier in einem heißen Wagen stirbt. Bei Befragungen durch die Polizei soll er sich zudem in Widersprüche verstrickt haben. Zu guter Letzt tauchten dann auch noch Beweise auf, die belegen, dass der 33-Jährige in der Mittagspause bei seinem Auto war und beim Fahrersitz herumhantierte.

Der Bub saß die ganze Zeit über in seinem Kindersitz und starb vermutlich qualvoll in dem heißen Wagen. Normalerweise wurde der Kleine jeden Morgen von seinem Vater in der betriebseigenen Kindertagesstätte abgegeben und abends wieder abgeholt. Ob er es an diesem Tag tatsächlich vergessen hat, müssen nun Gerichte entscheiden. Dem 33-Jährigen wird Mord und Kindesmisshandlung vorgeworfen.

Wie kann man bloß das eigene Kind vergessen?
Die Frage, wie man bloß das eigene Kind im Auto vergessen kann, sorgt auch in Europa immer wieder für heftige Diskussionen. So musste erst vor knapp zwei Wochen ein dreijähriges Mädchen in Polen einen qualvollen Tod sterben, nachdem sein Vater es auf einem Firmenparkplatz im Wagen zurückgelassen hatte.

Im Vorjahr war es in Schweden unter ähnlichen Umständen zum tragischen Tod eines zwei Jahre alten Kindes gekommen. Und im Jahr 2012 entbrannte in Belgien eine öffentliche Debatte, nachdem ein Vater seine sechs Monate alte Tochter im Auto vergessen und nach Dienstende tot im Kindersitz entdeckte hatte.

Debatte um technische Lösungen
Tageszeitungen griffen das Thema damals auf den Titelseiten auf und bemühten Wissenschaftler und Psychologen, um die Hintergründe zu erklären. Debattiert wurden auch technische Lösungen, wie etwa ein automatisches Warnsystem.

Studenten eines technischen Instituts im nordwestbelgischen Veurne haben ein solches System bereits entwickelt. Solange sich eine Person im Auto befindet, messen Sensoren permanent die Temperatur im Innenraum. Wird es zu heiß, senken sich automatisch die Scheiben, die Lüftung geht in Betrieb und die Warnblinkanlage alarmiert Passanten. Einige Autohersteller hätten bereits Interesse signalisiert, hieß es.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele