Nach Luftschlägen

USA: Ägypten und VAE hinter Angriffen auf Tripolis

Ausland
26.08.2014 12:25
Die US-Regierung und andere Staaten haben in der Nacht auf Dienstag die von nicht identifizierten Kampfflugzeugen durchgeführten Angriffe auf Libyens Hauptstadt Tripolis verurteilt. Ein US-Offizieller bestätigte Angaben der "New York Times", wonach Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate hinter den Luftschlägen auf Islamisten-Milizen stecken.

Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und die USA verurteilten indes offiziell eine Einmischung von außen in Libyen. Wie das US-Außenministerium am Montag mitteilte, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der fünf Regierungen: Einmischungen von außen verschärften die augenblickliche Krise und unterminierten den demokratischen Übergang in dem ölreichen nordafrikanischen Land. Zudem kritisierten die Staaten die Eskalation der Kämpfe und der Gewalt in Libyen.

Die "New York Times" hatte berichtet, dass Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate in den vergangenen sieben Tagen zweimal heimlich Luftangriffe gegen die mit Islamisten verbündeten Milizen geflogen hätten, die um die Kontrolle über Tripolis kämpfen. Das Blatt berief sich in seinem Artikel auf vier hohe US-Beamte. Die Vereinigten Staaten seien demnach von diesen Attacken überrascht worden. Die beiden engen US-Verbündeten hätten, ohne Washington zu informieren, gehandelt. Die Angaben wurden gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigt.

Regierung in Kairo dementiert Einmischung
Ägyptische Beamte dementierten gegenüber US-Diplomaten, dass das ägyptische Militär eingegriffen hätte. Am Montag hatten sich Libyens Nachbarstaaten auf Initiative Ägyptens in Kairo getroffen und dort in einer gemeinsamen Erklärung beteuert, es werde keine Intervention der Nachbarn in Libyen geben. Zugleich erklärte Ägyptens Außenminister Samih Shukri laut Medienberichten, Kairo wolle der libyschen Regierung mit internationaler Unterstützung Finanzmittel und Waffen "im Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität" zukommen lassen.

Seit dem Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gadafi 2011 herrscht in Libyen Chaos. Das Land zerfällt in einen Machtkampf vor allem zwischen islamistischen Milizen und nationalistischen Kräften. Am Montag hatte der von Islamisten kontrollierte alte Nationalkongress in Tripolis eine Gegenregierung ausgerufen, während das im Juni neu gewählte Parlament in der Stadt Tobruk im Nordosten des Landes gegen die Milizen in der Hauptstadt vorgehen will.

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