#CocksNotGlocks

US-Studenten bekämpfen Waffengesetz mit Dildos

Ausland
15.10.2015 05:53
Die Waffengesetze sind ein Dauerthema in den USA: Statt einer selbst von Präsident Barack Obama geforderten härteren Gesetzgebung bei Schusswaffen schlagen manche Bundesstaaten die entgegengesetzte Richtung ein. So ist es ab August 2016 etwa an den Universitäten in Texas legal, verdeckt getragene Handfeuerwaffen bei sich zu haben. Aus Protest dagegen planen Studenten jetzt, mit Dildos "bewaffnet" zur Vorlesung zu gehen. Denn wer mit einem Sexspielzeug erwischt wird, der muss - im Gegensatz zu den Waffenträgern - mit Konsequenzen rechnen.

Laut dem neuen texanischen Gesetz, das im August von Gouverneur Greg Abbott unterzeichnet wurde, müssen die öffentlichen Universitäten des Bundesstaates das verdeckte Tragen von Schusswaffen künftig erlauben. Republikanische Parlamentarier, die den Gesetzentwurf eingebracht haben, argumentieren ganz auf Linie der US-Waffenlobby, das Gesetz diene lediglich dem Schutz der Menschen. Sämtliche Versuche, das Gesetz doch noch zu verhindern, waren gescheitert.

Mit einem entsprechenden Waffenschein können Dozenten und auch Studenten somit ab dem 1. August 2016 Handfeuerwaffen ganz offiziell in Hörsälen, Büros, in der Cafeteria und auch in Wohnräumen auf dem Campus bei sich tragen. Nur in Sonderfällen können die Universitäten einzelne waffenfreie Zonen beantragen, ist dem Gesetzestext zu entnehmen.

Umso bizarrer mutet die Entscheidung in Texas an, künftig ganz legal mit einer Schusswaffe über das Uni-Gelände zu spazieren, wenn man bedenkt, welche Verbote an den Hochschulen des Bundesstaates herrschen. So müssen etwa Studenten, die mit einem Sexspielzeug auf dem Campus erwischt werden, mit einer Verwarnung wegen Obszönität rechnen.

Studentin startete Dildo-Kampagne
Empört über die absurde Situation, hat die Studentin der Universität von Texas in Austin, Jessica Jin, auf Facebook die Kampagne "Campus Dildo Carry" gestartet, die mittlerweile mehr als 4000 Unterstützer hat. Jin ruft ihre Studienkollegen dazu auf, am 1. August 2016 mit Dildos und anderem Sexspielzeug "bewaffnet" zur Uni zu kommen, um sich dem neuen Gesetz zu widersetzen.

In einem Posting begründet Jin ihre Motivation für den Protest mit folgenden Worten: "Der Bundesstaat Texas hat entschieden, dass es überhaupt nicht anstößig ist, tödliche verdeckte Waffen an die Universität zu bringen, aber der freie sexuelle Ausdruck ist streng verboten, um die Unschuld der Studenten zu schützen... Der Himmel bewahre den Penis!" Um die Protestteilnehmer bei der "Bewaffnung" finanziell nicht zu stark zu belasten, kündigte die Studentin an, sich um einen Dildo-Sponsor zu kümmern.

Heftige Debatten unter Hashtag #CocksNotGlocks"
Unter dem Hashtag #CocksNotGlocks wird in den sozialen Medien heftig über die geplante Protestaktion diskutiert. Wie ernst die US-Amerikaner ihr Recht auf Waffen nehmen, macht dabei die traurige Tatsache deutlich, dass zahlreiche weibliche Unterstützer der Dildo-Kampagne mittlerweile Todesdrohungen erhalten haben.

Zahl der Waffengenehmigungen steigt und steigt
Rund 850.000 Texaner haben derzeit eine Lizenz zum Tragen verborgener Waffen. Landesweit stieg die Zahl der Genehmigungen für das verdeckte Waffentragen in den vergangenen Jahren steil nach oben. An dieser Entwicklung haben auch die wiederholten Amokläufe an Schulen und Hochschulen in den USA nichts geändert. In Texas waren beispielsweise erst am vergangenen Freitag an der Texas Southern University in Houston Schüsse gefallen. Seit dem Jahr 2010 gab es an Schulen, Colleges und Universitäten weit mehr als 100 Vorfälle mit Schusswaffen.

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