Tierheime überfüllt

US-Soldaten lassen ihre Haustiere in Deutschland zurück

Ausland
13.09.2010 10:03
Überfüllte Tierheime, traurige Hunde und Katzen, die nicht verstehen können, warum ihre Herrchen und Frauchen plötzlich weg sind. Dieses Bild, so der Deutsche Tierschutzbund, sei derzeit in Kaiserslautern an der Tagesordnung. Immer mehr Angehörige der US-Armee lassen beim Abzug der Truppe ihre Haustiere einfach zurück.

Gerade bei einer Verkleinerung der Truppenstärke komme es vor, dass die Soldaten ihre Tiere nicht mit in die Heimat nehmen, sondern diese einfach in Deutschland zurücklassen. "Vermehrt werden vor allem Hunde einfach in der ehemaligen Wohnung, die auch außerhalb der Kasernen gelegen sein kann, zurückgelassen, im Freien ausgesetzt oder direkt im örtlichen Tierheim des Tierschutzvereins Kaiserslautern abgegeben", so der Präsident des Deutsche Tierschutzbundes, Wolfgang Apel.

Tierheime bereits überfüllt
Da die Stadt keine Möglichkeit habe, Bußgeldbescheide zu vollstrecken, fühlten sich die Tierhalter vor rechtlichen Folgen sicher. Gespräche mit der US-Armee und dem rheinland-pfälzischen Innenministerium sind bislang ohne Erfolg geblieben. Die Tierheime vor Ort seien mittlerweile so überfüllt, dass sie keine Hunde mehr aufnehmen können, sagt Apel. Der Tierschutzbund hat bereits brieflichen Kontakt mit der US-Botschaft aufgenommen und fordert diese auf, etwas zu unternehmen.

Ein amerikanisches Tierheim in Kaiserslautern wurde vor rund zwei Jahren geschlossen. Dies hatte zur Folge, dass das örtliche Tierheim nun bis an seine Kapazitätsgrenzen belastet wird. Nach Angaben des Tierschutzbundes ist bislang kein finanzieller Ausgleich der Kosten, die bei der Aufnahme der Tiere von Angehörigen der US-Armee anfielen, geflossen. Dies sei jedoch ursprünglich bei Schließung des amerikanischen Tierheims zugesagt worden.

Naher Luftwaffenstützpunkt Ramstein
Laut dem Einwohnermeldeamt von Kaiserslautern leben in der Stadt und im Landkreis etwa 48.000 Amerikaner. Diese sind hauptsächlich Soldaten und deren Angehörige. Zehn Kilometer von Kaiserslautern entfernt befindet sich der US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Kaiserslautern hat sich auf die amerikanischen Einwohner eingestellt, neben amerikanischen Straßenschildern in der Siedlung der US-Soldaten werden zum Beispiel auf Restaurant-Rechnungen Euro- und Dollar-Beträge angegeben.

Symbolbild

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